c't Fotografie 3/2020
S. 98
Milchstraßenfotografie
Aufmacherbild
Dieses Bild ist per Definition ein Composing. Vordergrund und Hintergrund habe ich separat aufgenommen. Ein Fake ist die Szene aber nicht, sondern stellt ein absolut realistisches Szenario dar, denn beide Aufnahmen habe ich direkt hintereinander am gleichen Standort aufgenommen. Wenn schon schummeln, dann richtig. Canon 6D (astromodifiziert) | 24 mm; Vordergrund: ISO 3200 | f/2.0 | 133 s; Hintergrund: ISO 6400 | f/2.0 | 12 s (Stacking aus 26 Einzelbildern) Canon 6D (astromodifiziert) | 24 mm; Vordergrund: ISO 3200 | f/2.0 | 133 s; Hintergrund: ISO 6400 | f/2.0 | 12 s (Stacking aus 26 Einzelbildern)

Milchstraßenfotos

Besser planen und richtig faken

Nicht verteufeln, sondern gezielt nutzen: Die Milchstraße ist das wohl beliebteste Motiv unter Astro-Landschaftsfotografen – und bei Astro-Fälschern. Mit Software wie Luminar von Skylum komponieren diese phantasievolle Fake-Fotos, die mit der Realität wenig zu tun haben. Mit unseren Tipps machen Sie es besser und erkennen Fälschungen.

In den sozialen Netzwerken kommen Astro-Fotos gut an und heimsen entsprechend viele Likes ein. Da ist die Versuchung groß, sich selbst daran zu probieren – und dafür muss man heutzutage noch nicht einmal selbst eine Milchstraße fotografieren. Solche Bilder gelingen so bequem wie nie vom Sofa aus.

Skylum Luminar 4: Wunderwaffe für Wow-Bilder?

Dieser Versuchung geben immer mehr Menschen nach. Einen wesentlichen Anteil daran hat die Software Luminar 4 der Firma Skylum. Ihr Aushänge-Feature ist die sogenannte AI Sky Replacement-Funktion. Mithilfe von künstlicher Intelligenz (engl. Artificial Intelligence, AI) tauscht sie Himmelshintergründe geschickt und täuschend echt aus. Mittlerweile bietet Luminar bereits fertige Nachthimmel an, die man per Knopfdruck in seine eigenen Bilder einfügen kann. Es handelt sich dabei um vier Milchstraßen-Aufnahmen – je zwei von der Nordhalbkugel und zwei von der Südhalbkugel.