c't Fotografie 6/2020
S. 126
Kreative, analoge Fotografie
Aufmacherbild

REDUKTION

Spaß am geplanten Zufall

Weniger ist mehr: Moderne Digitalkameras sind multifunktionsfähige Feature-Monster. So wird Fotografie schnell verkopft. Mit analoger Technik und alten Filmen entdecken Sie den Spaß am Bildermachen wieder neu.

Die Fotografie hat viele Gesichter. Wir können uns ihr aus ganz unterschiedlichen Richtungen nähern. Manchen fällt der Zugang über die Technik leicht, andere sehen die Sache eher wissenschaftlich. In diesem Artikel interessieren wir uns für den künstlerisch-kreativen Zugang und ganz besonders für die Werkzeuge, die uns dabei helfen können, unsere oft so verkopfte Fotografie etwas mehr in den Bauch zu befördern. Generell gilt: Kreatives Arbeiten ist immer auch spielerisches Arbeiten. Und beim Spiel hat besonders der Zufall seinen festen und wichtigen Platz. Volle Kontrolle hilft uns zwar bei Ausarbeitung und Feinschliff der Ergebnisse. Die kreative Erleuchtung klopft aber besonders gerne dann bei uns an, wenn wir das Unerwartete zulassen.

Einfach zugängliche Werkzeuge dafür finden wir in der analogen Fotografie und dort in Bereichen, die nicht immer ernst genommen wurden. Gemeint sind die sogenannten Spielzeugkameras. Mittlerweile haben sie trotz – oder gerade wegen – ihrer liebenswerten Macken einen festen Platz im kreativen Werkzeugkasten vieler professioneller Fotografinnen und Fotografen gefunden. Doch auch der Film selbst spielt beim geplanten Zufall eine wichtige Rolle. Er ist nicht nur gutmütig und lässt sich viel gefallen, wir können ihn auch ganz bewusst anders behandeln, als es vorgesehen ist – mit interessanten und oft unerwartet schönen Konsequenzen.

Low-Tech-Kameras