c't Fotografie extra 7/2020
S. 48
Mehrfachbelichtung
Aufmacherbild
Drei Schneeglöckchen gegen den Sonnenuntergang im Wald. Durch den Orton-Effekt entsteht eine spielerische Unschärfe um die Blumen.Canon EOS 5DS R | Canon EF 100 mm 1:2.8L Macro IS | ISO 200 | f/2.8 | 1/40 s | -2/3 EV Canon EOS 5DS R | Canon EF 100 mm 1:2.8L Macro IS | ISO 200 | f/2.8 | 1/40 s | -2/3 EV

Mehrfachbelichtung

Kreative Motive durch

Mit einer Mehrfachbelichtung können Sie Bilder bereits gestalten, während Sie fotografieren. Sie eignet sich zur Bildmontage oder dazu, sachlichen Aufnahmen einen verträumten Look zu verleihen.

Wer noch mit einer analogen Kamera fotografiert hat, kennt diese Technik: Ohne den Film weiterzutransportieren, löst man ein zweites Mal aus und überlagert auf diese Weise zwei Aufnahmen. Mit einer digitalen Kamera muss man auf diese Technik nicht verzichten – digitale Spiegelreflexkameras wie auch spiegellose Systemkameras verarbeiten Mehrfachbelichtungen kameraintern und geben, je nach Kameramodell, als Ergebnis sogar eine RAW-Datei aus. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von der Bildmontage bis hin zur kreativen Motivgestaltung schon während man fotografiert.

Der Orton-Effekt

Mit einer Doppelbelichtung kann man Stimmungen erzeugen, indem man Fotos einen weichen Bildlook verleiht. Dieser sogenannte Orton-Effekt entsteht, wenn man ein scharfes über ein unscharfes Bild legt. Die scharfen Kanten des Motives erhalten damit eine weiche Kontur, was für eine verträumte Atmosphäre sorgt. Als Motive eignen sich besonders Bäume, Blumen, Pilze und Gräser.