BUCHKRITIKEN
Mutter Erde
Die Schönheit unserer Erde
Der Bildband Mutter Erde ist ein echtes Schwergewicht – nicht nur aufgrund des großen Formats. Schon auf dem Buchdeckel empfängt den Leser eine atemberaubende Landschaftsaufnahme: Ein Elefant im Gegenlicht am Rand der Victoria Fälle in Sambia. Die geprägten Buchstaben des Titels wirken darauf wie ein Monument. „Wir haben eine instinktive Verbindung zu unserer Mutter, genauso zu Mutter Erde“, sagt der vielfach ausgezeichnete Naturfotograf Marsel van Oosten im Interview. Er hofft, dass sein Buch dazu beiträgt, den Menschen die Natur wieder näher zu bringen, um das zu schützen, was noch übrig ist. Seine beeindruckenden Aufnahmen begleitet echter Weltschmerz. Sowohl im Vorwort als auch im Interview wird deutlich, wie fragil und gefährdet unsere Tier- und Pflanzenwelt ist. Doch nicht der Klimawandel ist das Problem. Mit dem Zitat: „Die größte Bedrohung, der unser Planet ausgesetzt ist, ist unsere Überzeugung, dass die anderen ihn schon retten werden.“, wird der Leser auf eine Reise über fünf Kontinente eingeladen. Van Oosten dokumentiert in diesem Buch die Schönheit unseres Planeten. Preisgekrönte Bilder auf großformatigen Doppelseiten wechseln sich mit liebevoll inszenierten Tierporträts und beeindruckenden Landschaftsaufnahmen ab. Einige davon hat man hier und dort schon gesehen, wie den Makaken, der mit dem von einer Touristin gestohlenem Smartphone in einer heißen Quelle sitzt oder das Auge eines botswanischen Elefanten mit endlos langen Wimpern. Typisch für den Fotografen ist die Kombination aus Landschaftsaufnahmen mit Tieren, gelegentlich auch mit Menschen. Er sucht Szenen wie trinkende Löwenfamilien am Wasserloch oder tanzende Kraniche auf schneebedeckten Feldern. Er möchte nicht nur das Tier selbst, sondern auch sein Umfeld, seinen Lebensraum zeigen. Neben den Fotos steht kein Text, sie sollen für sich selbst sprechen. Wer mehr über einzelne Aufnahmen erfahren möchte, findet im Anhang kurze Erklärungen auf Englisch. (cbr)