c't Fotografie 4/2022
S. 132
Bildbearbeitung
Grafiktablets ausreizen
Bild: golubovy, stock.adobe.com
Tilo Gockel

Dodge & Burn mit dem Grafiktablett

Mit Maus und Tastatur ist die Bildbearbeitung mühselig. Einfacher wird es mit Stift und Grafiktablett. Der Anfang kann jedoch frustrierend sein. Warum sich das Umgewöhnen dennoch lohnt.

Wer häufig Bilder bearbeitet, stößt mit der Maus schnell an Grenzen. Techniken, bei denen unterschiedliche Deckkraft nötig ist, funktionieren nur umständlich oder gar nicht. Ein gutes Beispiel ist das Abwedeln und Nachbelichten, vielen bekannt als die Dodge-&-Burn-Technik. Auch das Malen neuer Haarsträhnen oder Wimpern fällt mit einer Maus schwer, ebenso ein handschriftlicher Schriftzug oder „digitales Freihandzeichnen. Hier brauchen Sie ein ergonomisches Werkzeug, das dem Zeichnen und Malen mit Pinsel und Stift nachempfunden ist.

Ein Grafiktablett ist ein solches Werkzeug, mit dem geübte Bildbearbeiter exakt und intuitiv arbeiten. Die ersten Schritte mit der Hardware sind allerdings nicht einfach. Viele Vorgänge dauern mit dem zunächst ungewohnten Grafiktablett anfangs länger als mit der Maus. Unumgänglich ist der Einsatz von Tastatur-Shortcuts, damit man nicht ständig zwischen Maus und Tablett wechseln muss. Die Arbeit mit dem Grafiktablett macht nämlich erst dann richtig Spaß, wenn die Bedienung von Photoshop per Hotkeys leicht von der (linken) Hand geht. Daraufhin ist die rechte Hand frei für den Zeichenstift. Und auch ein paar neue Tricks wie die Spring-Loaded-Keys von Adobe oder die Gestenbedienung erleichtern die Arbeit. Dazu später mehr.