c't Fotografie 07/2022
S. 38
Fotografie
Analogfotografie
Wie im Kino! Die analoge Fotografie hat noch immer ihre Berechtigung, wenn man auf der Suche nach einem klassischen, authentischen Look ist. Der Kontrast und das Rauschen des Chemiefilms sind mit digitalen Filtern nur schwer zu simulieren.
Canon AE-1 mit 50 f/1.8, offenblendig. Film: Ilford Delta 400 135-36 (400 ASA). Push-Entwicklung +1 EV.
Model: Miri Be, Co-Fotograf Michael Eichelsbacher
Dr. Tilo Gockel

Analog durch die Nacht

Nicht erst seit Peter Lindbergh geht der Trend weg von überzeichneter Sauberkeit und überretuschierter Glattheit und wieder hin zur Natürlichkeit. Doch den begehrten, ehrlichen Analog-Look von Künstlern wie Lindbergh, Dennis Stock oder Ron Galella kann man mit der Digitalkamera kaum erzeugen. Deshalb nehmen Sie doch einfach mal wieder eine Strecke auf Film auf!

Wer sich am harten, nüchternen Schwarz-Weiß-Look erfreut, der schielt vielleicht auf eine Leica M Monochrom, auf den Google-Nik-Filter AnalogEfex oder auf andere Optionen. Damit kann man sich zwar dem klassischen Look annähern, aber tatsächlich geht es besser und dabei auch noch preiswerter. Man schafft sich einfach eine Analogkamera und ein paar Filme an!

Eine Ausschnittsvergrößerung aus dem Aufmacher zeigt das extreme, aber dennoch angenehm natürliche Rauschen des Chemiefilms.

Die Einstiegskosten sind durch die vielen verfügbaren Gebrauchtgeräte überschaubar und die technischen Hürden sind klein. Wer eine moderne Digitalkamera manuell einstellen kann, der kann auch eine klassische Spiegelreflexkamera bedienen. Und auch die lästige Dunkelkammerarbeit fällt weg, denn die Entwicklungslabors stellen die erzeugten Scans mittlerweile direkt als JPEG- oder TIFF-Dateien zur Verfügung.