c't Fotografie 4/2023
S. 146
Buchkritiken

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Der achtsame Blick

Der Begriff Achtsamkeit scheint in den letzten Jahren besonders in Mode gekommen zu sein und hat inzwischen auch die Fotografie erreicht. Mit Der achtsame Blick ist nun ein Foto-Ratgeber erschienen, der sich mit achtsamer Fotografie auseinandersetzt. Ein ungewöhnlicher, aber interessanter Ansatz, der in einer von digitalen Bildern überfluteten Welt viel kreatives Potenzial freisetzen kann. Die Australierin Sophie Howarth arbeitet als Fotografin, Autorin und Sozialunternehmerin. Howarth beschäftigt sich seit 20 Jahren mit Kreativität und Veränderungsprozessen in Kunst, Bildung und Unternehmen und hat unter anderem das Kunstmuseum Tate Modern und die britische Regierung beraten.

In Der achtsame Blick zeigt die Autorin in insgesamt 16 Kapiteln mit Titeln wie „Bescheidenheit“, „Spielerische Leichtigkeit“ oder „Akzeptanz“ unterschiedlichste kreative Herangehens- und Umgangsweisen mit der Fotografie. Vieles davon leitet sie aus der Achtsamkeitslehre oder dem Zen-Buddhismus ab. Ein kurzer Text führt in den jeweiligen Themenschwerpunkt ein, um dann am Beispiel entsprechender Fotografinnen und Fotografen und ihrer Denk- und Arbeitsweise den Leitgedanken zu entfalten. Darauf liegt der Schwerpunkt des Buches. Die ausgewählten Bilder ergänzen den Text und veranschaulichen die fotografischen Konzepte sehr gut. Dabei werden nicht nur bekannte Fotografen wie Lee Friedlander, Dorothea Lange oder Ernst Haas mit Bildern und Zitaten vorgestellt, sondern auch weniger bekannte Künstler.