KI-Bildgeneratoren Fluch oder Segen?
Computergenerierte Bilder überschwemmen die Medienlandschaft. Das kann Angst machen, zeigt aber auch neue Möglichkeiten. Wir erklären, wie Sie KI-Bilder generieren und wo die Risiken und Chancen liegen.
Midjourney, der Platzhirsch unter den KI-Bildmaschinen, erblickte im Juli 2022 das Licht der Welt. Inzwischen sind rund zwei Jahre vergangen, die Software steht mittlerweile bei Version 6.0, und vieles hat sich in der Arbeit von Bildgestaltern verändert. Es häufen sich aber auch kritische Stimmen, die den KIs Bilderklau vorwerfen und die mahnen, beim Umgang mit künstlichen Bildern ethische Standards einzuhalten (hierzu ist das Positionspapier des deutschen Fotorats lesenswert, siehe c’t-Link am Ende des Artikels). Ein Bild von Papst Franziskus mit rosa Schürze beim Geschirrspülen mag lustig sein, aber computergenerierte, realistisch wirkende Fotos, etwa von Kriegsschauplätzen, haben in den Nachrichten nichts verloren.
Dass die Bildgeneratoren so glaubhafte und oft auch ästhetische Ergebnisse liefern, wird nur durch die Vielzahl und die Qualität der Ausgangsbilder möglich. So nutzen viele der aktuell angesagten KIs die Datenbasis des Vereins LAION e.V., die zur Drucklegung rund sechs Milliarden Bilder umfasst. LAION ( die Abkürzung steht für Large-Scale Artificial Intelligence Open Network) verwendet Webcrawler, um einschlägige Bildersammlungen wie Pinterest, Shopify, Amazon und einige mehr zu durchsuchen und dabei sowohl die Bildwerke als auch die zugehörigen Alternativtexte fürs HTML-Konstrukt, die sogenannten Alt-Texts, zu indizieren. Gespeichert werden bei LAION nur die Links, nicht die Bilder. So wähnt man sich dort in Sicherheit, was Verfahren wegen Urheberrechtsverletzungen angeht. Die Kunden der Werbeagenturen sehen das nicht ganz so eindeutig und sind aktuell noch zurückhaltend mit Aufträgen für KI-generierte Kampagnen.