Neue 35er
Canon und Nikon haben neue 35-Millimeter-Festbrennweiten vorgestellt. Obwohl sich beide auf den ersten Blick ähneln, zielen sie auf unterschiedliche Einsatzgebiete. Das schlägt sich auch im Preis nieder.
Es gibt einige klassische Brennweiten. Eine der meistgenutzten ist die Reportagebrennweite von 35 Millimetern. Sie bietet genügend Weitwinkel, um eine Szene in den Kontext einordnen zu können, ist aber noch nicht so dynamisch wie ein Ultraweitwinkel, dass die Abbildung künstlich wirkt. Der Bildwinkel ist nah am menschlichen Sichtfeld, sodass die Fotos unseren Sehgewohnheiten entsprechen und eine gefühlte Objektivität besitzen. Auch mit hoher Lichtstärke bleiben die Linsen klein genug, um etwa bei der Streetfotografie nicht besonders aufzufallen. All das schnürt nicht nur für Fotografen ein attraktives Gesamtpaket, sondern auch Filmer nutzen die Objektive gern.
Genau diese beiden Zielgruppen adressieren Canon und Nikon mit ihren neuen 35er-Objektiven. Dabei haben sie allerdings unterschiedliche Ansätze gewählt: Canon hat das RF 35 mm F1.4L VCM auf eine hohe Abbildungsleistung, schnellen Autofokus und explizit auf für Video wichtige Features getrimmt. Herausgekommen ist ein Objektiv, das sich für die Landschaftsfotografie genauso gut eignet wie für einen Dokumentarfilm oder für die Streetfotografie im Dämmerlicht. Das Ergebnis überzeugt, ist aber mit 1900 Euro kein Schnäppchen.