Auf dem Weg das Rheinufer entlang zum Hauptbahnhof entdeckte Fotograf Jörg Franzen ein kontrastreiches Motiv in perfektem Licht. Das moderne Museum Ludwig wirkt wie ein gewollter Sockel des gotischen Kölner Doms. Im Bildmotiv fügen sich die beiden Baustile durch ihre vertikalen Linien wie zwei Puzzleteile zusammen.
Sony Alpha 7 III | 105 mm | ISO 160 | f/9.0 | 1/60 s
Bild: Jörg Franzen
Judith Hohmann
Urbane Architektur
Mal monumental, dann wieder bescheiden: Diese Formen und Strukturen der Stadt entdeckten die Mitglieder unserer Fotogalerie aus verschiedenen Blickwinkeln. Hier stellen wir Ihnen die Top 10 vor.
Es gibt Orte, an denen laufen täglich tausende Menschen vorüber, den Blick auf ihr Handy gerichtet, in Gedanken schon beim nächsten Termin. Was wäre, wenn alle für einen Moment den Blick heben würden und genauer hinschauen? Je nach Standpunkt, Blick und Tageszeit würde sich jedem ein ganz eigener Blick auf die Gebäude eröffnen. Die Gewinner unseres Fotowettbewerbs „Urbane Architektur“ haben genau dies getan. Sie haben hingeschaut, abgewartet oder gar geplant und so spektakuläre Ansichten von Stadtarchitektur eingefangen. Hier sehen Sie die Top 10 Gewinnerbilder.
(hoh)
Platz 2: Olympiastadion Berlin
Beinahe hätte ihm die Technik einen Strich durch die Rechnung gemacht: Als Herbert A. Franke seinen Traum verwirklichen wollte, das Berliner Olympiastadion zu fotografieren, streikte die Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera. Ein Leihobjektiv behob das Problem. Das Wetter rettete der Fotograf, indem er den Himmel austauschte.
Canon EOS 5D Mark II | 11 mm | ISO 200 | f/8.0 | 1/30 s
Bild: Herbert A. Franke
Platz 3: Was ist Kunst – Ansichtssache
Aus der Ferne betrachtet wirkt das Bild von Otto Hitzegrad wie ein schwebender Stift zwischen zwei Pyramiden. Tatsächlich ist es der Weser Tower in Bremen, der zwischen dem Kunstwerk „Three Triangles” hervorschaut. Bei seiner Bildauswahl entschied sich Hitzegrad bewusst fürdas dynamische Motiv mit vorbeilaufender Frau und für die Umsetzung in Schwarz-Weiß.
Canon PowerShot G12 | 30,5 mm | ISO 80 | f/4.5 | 1/30 s
Bild: Otto Hitzegrad
Platz 4: Schatten
Bei einer Dienstreise nach Hamburg entdeckte Fotograf Jens Leder an der Ausfahrt einer Tiefgarage dieses reizvolle Schattenspiel. Der Mensch im Bild bereichert durch seine anziehende Position nicht nur das Motiv, sondern stellte sich ebenfalls als Fotograf heraus, dem diese besondere Lichtsituation aufgefallen war.
Nikon D800E | 14 mm | ISO 100 | f/8.0 | 1/125 s
Bild: Jens Leder
Platz 5: Forschungsmuseum Schöningen
Ausdauer und Beharrlichkeit bewies der Fotograf Sebastian Nickel bei der Aufnahme des niedersächsischen Forschungsmuseums in Schöningen. Aufgrund der Alleinlage des Gebäudes und der spiegelnden Fassaden hatte sich der Fotograf dramatische Sonnenaufgangsbilder zum Ziel gesetzt. Dafür startete er um 4.30 Uhr morgens. Der wolkenlose Himmel drohte die Bildidee zu vereiteln. Nach langem Warten blies der aufkommende Wind Wolken ins Bild und rettete das Motiv eineinhalb Stunden später.
Panasonic Lumix DC-G9 | 8 mm | ISO 100 | f/22 | 1/30 s
Bild: Sebastian Nickel
Platz 6: Japan
Fotograf Klaus-Peter Kubik wählte für sein Bild zwischen Hochhäusern in Frankfurt am Main einen Blick von unten. Dabei positionierte er sich so, dass sich drei Hochhäuser über ihm in einer Flucht trafen. Die besondere Architektur des Japan Centers in der Mitte verleiht dem Bild zusätzlich ein dynamisches Zentrum. Die treppenartigen Fassadenelemente erwecken je nach Blickwinkel den Eindruck, als könnte man im Bild auf- oder absteigen.
Olympus OM-D E-M1 | 7 mm | ISO 200 | f/5.6 | 1/160 s
Bild: Klaus-Peter Kubik
Platz 7: Singapur, die grüne Metropole
Mit einer Drohne und der entsprechenden Genehmigung im Gepäck gelang dem Fotografen Stephan Schwarz ein beeindruckender Blick von oben auf das Parkroyal-Hotel in Singapur. Seine Bildidee war es, die „Gegensätze zwischen urbanemUmfeld“ und der „Ruhe und Erholung“ des Hotels in einem Bild zu vereinen. Diese Gegensätze kommen auch in Form und Farbe zum Ausdruck. Die Stadt mit all ihren Linien und eckigen Straßenmarkierungen steht im Gegensatz zu den geschwungen angeordneten Pflanzen und den runden Sonnenschirmen.
Hasselblad L1D-20c | 10.26 mm | ISO 100 | f/4.0 | 1/120 s
Bild: Stephan Schwarz
Platz 8: LookUp
Rike Hennig wählte für ihren Wettbewerbsbeitrag ein iPhone als Werkzeug, auch um zu zeigen, was spontane Fotografie mit einem Handy bereits leisten kann. Ihr Motiv, das Upper West in Berlin, gibt durch seine geschwungene Form bereits die Blickrichtung auf die Spitze des Gebäudes aus dieser Perspektive vor. Um den Kontrast und die Form des Gebäudes optisch zu verstärken, wählte die Fotografin eine Umsetzung in Schwarz-Weiß.
iPhone 16 Pro | 24 mm | f/1.8
Bild: Rike Hennig
Platz 9: on the bridge
In seiner Aufnahme fing Galeriefotograf jolo65 die besondere Stimmung auf der Elbbrücke des 17. Juni ein. Der leichte Dunst über dem Wasser vermischt sich mit dem Licht, das durch die kunstvolle Struktur fällt. Dies macht den Reiz des Motives aus. Die Menschen beleben die ruhige Szene und lenken den Blick auf sich. Die entsättigte Farbgebung trägt wesentlich zur Bildatmosphäre bei.
Canon EOS 650D | 50 mm | ISO 200 | f/22 | 1/41 s
Bild: jolo65
Platz 10: Das Auge
Die Wasserfläche vor dem WissenschaftsmuseumPrinz Philip in Valencia ermöglichte es dem Fotografen Matthias Mader, die außergewöhnliche Struktur des Gebäudes gespiegelt einzufangen. Der Ausschnitt wirkt wie ein überdimensionales Auge, das aus dem Bild herausschaut. Im Kontrast zu all den geometrischen Formen bricht ein Jogger das Motiv durch seine Bewegung auf.