iOS lehnt Ersatz-Fingerabdruckscanner ab
Die Reparatur von iPhones und iPads durch freie und nicht von Apple autorisierte Werkstätten kann scheitern, wenn das Gerät mit einem Fingerabdruckscanner ausgerüstet ist (Touch-ID-Modul). Dies geht aus einem Support-Dokument hervor, das Apple Anfang Februar zur „Fehlermeldung 53“ veröffentlicht hat. Im iOS-Gerät hinterlegte Fingerabdrücke lassen sich zur Entsperrung des Gerätes und zur Autorisierung von Zahlungen nutzen.
Apple hat iOS so ausgelegt, dass es bei Updates oder Wiederherstellungen die ID des Scanners prüft, der anderen Komponenten des Geräts zugeordnet ist. Findet das System ein nicht registriertes Modul, bricht es zumindest das Einspielen der Software ab. Unter Umständen blockiert diese Maßnahme aber auch das gesamte Gerät.
Das Problem könne nicht nur beim Austausch eines defekten Home-Buttons auftreten, wie Apple nun erklärt, sondern „generell nach Reparaturen“, also etwa bei einem „fehlerhaften oder unberechtigten“ Display-Wechsel. Die Sperre sei eine „Sicherheitsmaßnahme vor einem betrügerischen Touch-ID-Sensor“, erklärt Apple.
Geräte, die den Fehler 53 melden, kann man unter Umständen durch eine erneute Wiederherstellung zur Weiterarbeit bewegen. Schlägt das fehl, empfiehlt Apple, den Support zu kontaktieren. Falls sich ein Gerät nach dem Ersetzen einer anderen Komponente durch eine freie Werkstatt gesperrt hat, sollen Betroffene die „Kosten für eine Reparatur außerhalb der Garantie“ bei Apple erfragen.
In den USA könnte die Gerätesperre juristische Folgen haben: Die Anwaltsfirma PCVA bereitet ein Vorgehen gegen den iPhone-Produzenten vor. Aktuell suchen die Anwälte über ihre Website Betroffene „für eine potenzielle Sammelklage“ (siehe c’t-Link). Laut PCVA widerspreche Apples Politik „verschiedenen Verbraucherschutzgesetzen in den Vereinigten Staaten“. (dz@ct.de)
PCVA-Webseite: ct.de/ycyc