Medienzentrale Kodi 16 mit besserer Kontrolle über Add-ons
Die Entwickler der plattformübergreifenden Media-Center-Software haben Version 16 freigegeben. Mit Kodi lässt sich nahezu jedes Audio- und Videoformat über zahlreiche Netzwerkprotokolle abspielen; mit Add-ons lässt sich die Software flexibel erweitern. Ab Version 16 lässt sich das Auto-Update für jede Kodi-Erweiterung einzeln aktivieren. Der frühere Rollback-Button zur Rückkehr zu älteren Add-on-Fassungen ist im „Aktualisieren“-Button aufgegangen. Dort werden nun auch ältere Add-on-Fassungen angezeigt. Das kann allerdings Verwirrung stiften, weil die Liste mitunter auch Add-ons für ältere Kodi-Versionen aufführt, die inkompatibel zur installierten Kodi-Version sein können.
Ein Event Logger informiert über Hintergrundprozesse und Fehler, etwa wenn es beim Einlesen bestimmter Videos in die Bibliothek hakt. Ebenfalls eine überfällige Neuerung des sonst videolastigen Kodi 16: Die Musikbibliothek durchsucht die angegebenen Musikverzeichnisse nun automatisch in Intervallen nach neuen Inhalten.
Da es spartanischen Fernbedienungen wie denen für Android TV an Knöpfen mangelt, über die man beispielsweise das Kodi-Kontextmenü aufrufen könnte, haben die Entwickler eine Erkennung langer Tastendrücke integriert. So lässt sich jeder Taste eine Sekundärfunktion hinzufügen, um etwa das erwähnte Kontextmenü (oder andere Funktionen) aufzurufen.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche kleinere Fehlerbereinigungen und Verbesserungen: Die Wiedergabe von VP6- und VC-1-kodierten Videos unter Android wurde repariert, dem PVR-Modus eine Serienaufnahmefunktion hinzugefügt und diverse Macken ausgemerzt sowie das GUI um stereoskopische Tiefeninformation für 3D-TVs und VR-Headsets erweitert.
Außerdem haben die Entwickler Schnittstellen modernisiert. So wurde die Windows-Version von Kodi auf DirectX 11 migriert, wobei Kompatibilität zu älterer DirectX-9-Hardware gewahrt bleibt. Einige Android-Geräte können zwar Ultra HD/4K abspielen, sind aber nicht in der Lage, die Kodi-Oberfläche in dieser Auflösung über das Video zu legen. Um dieses Problem auszuräumen, stellt Kodi das Video und die Oberfläche mittels „Android Surface Rendering“ nun auf zwei Surfaces dar (außer bei Geräten mit AMLogic-SoC), die der Screen Compositor von Android zusammenfügt.
Kodi 16 steht für Windows, Linux, OS X, iOS (Jailbreak nötig), Android (auch bei Google Play) und andere Systeme zum Download bereit. (vza@ct.de)
Kodi-Downloads: ct.de/y2u1