c't 8/2017
S. 126
Praxis
Digitales Vermächtnis: Hilfe für Erben

Accounts zu Grabe tragen

Digitale Konten als Erbe finden und auflösen

Die wenigsten Menschen sorgen für ihren digitalen Nachlass vor, also ist Recherche in den Endgeräten vonnöten. Sollten Sie im Freundeskreis und der Familie als besonders geschult im Umgang mit Computern gelten, könnten Sie panische Anrufe nach Todesfällen erreichen: Wie komme ich an Passwörter, welche Rechnungen sind noch offen, welche Abonnements muss ich kündigen?

So gut man einen Menschen auch kennen mag, so wenig weiß man über dessen Online-Identitäten. Kennt man den Mail-Provider der eigenen Eltern, vielleicht auch noch Foren, in denen sie aktiv waren, und weiß, ob sie zu den Exemplaren ihrer eigenen Generation gehören, die ihre Urlaubsfotos auf Flickr stellten, ist man schon im Vorteil. Ungeahnte Accounts bleiben aber im Dunkeln, bis der Erbe Mahnungen zu offenen Rechnungen an der letzten Wohnadresse findet. Um Abonnements etwa von Amazon Prime oder offene Posten bei Ebay zu finden, durchsucht man sinnvollerweise die Endgeräte.

Falls in den geordneten Unterlagen der vererbenden Person kein Passwort für das Benutzerkonto des PC oder Mac auftaucht, lohnt sich das Umschauen am Arbeitsplatz. Die meisten Menschen speichern Passwörter nicht nur mental, oft findet sich ein Zettel oder ein ganzes Notizbuch mit Zugängen. Ist dem nicht so, kann man auf halblegalem Weg versuchen, die Passwortabfrage im Nutzerkonto zu umgehen.

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