Mit dem 3D-Drucker
Druckzeit: ca. 22 Stunden | Bastelzeit: ca. 3 Stunden | Kosten: ca. 15 Euro | Werkzeug: 3D-Drucker, Säge, Feile, Schleifpapier | Material: ABS oder PLA, Acryl-Kugel, Schrauben und Muttern (M3), Pattex, Sekundenkleber
Mit 3D-Druckern sind p rinzipiell sehr komplexe Formen möglich. Drucke, die einen Raspi ganz umschließen, geraten aber so groß, dass viele günstige Drucker rissige oder instabile Objekte produzieren. Daher ist es notwendig, das Design auf einem fertigen Grundobjekt aufzubauen und mit dem 3D-Drucker nur die fehlenden Teile zu ergänzen.
Wir haben für unser Gehäuse im Pac-Man-Stil eine Dekokugel mit 18 cm Durchmesser aus Acrylglas bestellt und den Innenausbau aus ABS gedruckt. In der Kante des Mauls gibt es Aussparungen für USB-Anschlüsse des Raspi; Stromanschluss und HDMI-Kabel haben wir einfach durch zwei Löcher durch die Rückseite der Kugel herausgeführt. Damit die Kugel nicht wegrollt, haben wir noch einen Ring als Tischständer gedruckt.
Der Vorteil dieser Konstruktion liegt darin, dass sie auch mit einfachen 3D-Druckern gelingt. Für das Gehäuse müssen Sie das Maul aber aus der Kugel heraussägen, die Übergänge zu den Druckteilen verschleifen und das Gesamtkunstwerk lackieren.
Drucken Sie zuerst die untere und obere Hälfte des Mauls und zwei Befestigungsblöcke. Nutzen Sie für die untere Hälfte Stützmaterial, da die Abstandshalter für die Befestigung des Raspi sonst in der Luft hängen. Setzen Sie dann die Muttern in die sechseckigen Löcher in der Unterseite der Befestigungsstege ein. M3-Muttern passen dort mit festem Sitz rein. Damit M3-Schrauben durch die Löcher des Raspi passen, müssen Sie sie aufbohren.
Setzen Sie dann die untere und obere Hälfte des Mauls provisorisch mit Tesa zusammen. Mit je einem Streifen innen und außen halten die Teile gut genug, um sie in der endgültigen Position in der Kugel platzieren zu können. Wir haben zum Kleben beide Seiten der Klebeflächen mit Pattex eingestrichen, 15 Minuten gewartet und die Kugel dann zusammengebaut. Drücken Sie dabei zuerst die Unterseite möglichst fest, setzen danach die Oberseite auf und drücken Sie anschließend vorsichtig von außen so auf die Kugel, dass Druck an den Klebeflächen entsteht, ohne dass dabei die Kugel bricht. Achten Sie beim Einkleben der Befestigungsblöcke darauf, sie nur mit der oberen Hälfte zu verkleben. Um ganz sicher zu gehen, verstärkten wir alle Klebungen anschließend mit Sekundenkleber.
Danach können Sie das Maul aussägen und die Kanten mit der Feile glätten und brechen. Acryl sägt und schleift sich problemlos, solange es nicht heiß wird – arbeiten Sie also lieber gemächlich und verzichten Sie auf Trennscheiben oder schnelldrehende Werkzeuge. Schaffen Sie gleich auch die Aussparungen für Strom und HDMI. A ls Vorarbeit fürs Lackieren sollten Sie jetzt die glatte Außenseite der Kugel mit Sandpapier anrauen. Lackieren Sie die beiden Hälften getrennt, da sonst Farbe in die Fuge zwischen den Kugeln läuft und sie verklebt. (jme@ct.de )
Download aller Vorlagen: ct.de/yjtc