c't 19/2017
S. 184
Spielekritik
Action-Adventure
Aufmacherbild
In The Lost Legacy reisen die beiden Heldinnen durch den indischen Dschungel und stoßen dort auf Wasserfälle, Tempelruinen und schießwütige Söldner.

Taffe Dschungelköniginnen

Ursprünglich war Uncharted: The Lost Legacy als Erweiterung zum PS4-Hit „Uncharted 4“ von 2016 geplant. Sony veröffentlicht das neue Action-Adventure jedoch als eigenständiges Spiel – zu Recht. Statt des Charmeurs Nathan Drake begibt sich die Diebin Chloe Frazer auf die Suche nach dem legendären Stoßzahn des Gottes Ganesha. Dazu reist sie in den indischen Dschungel, begleitet von der Söldnerin Nadine Ross. Spieler der Uncharted-Teile 2 und 4 kennen beide Frauen: Die gerissene Chloe bändelte mit Nathan an, wohingegen sich Nadine Ross mit Sam Drake zoffte, der in der neuen Folge aber eine Chance zur Versöhnung bekommt.

Die zwei müssen heftigste Strapazen aushalten, denn ein klischeehafter Bösewicht durchstöbert mit seinen Schergen ebenfalls die Tempelanlagen und verwickelt Chloe und Nadine immer wieder in wilde Schießereien. Die fünf Schwierigkeitsgrade wirken sich vor allem auf die Feuergefechte aus: Im einfachsten ist Chloe fast unverwundbar, im schwierigsten muss jeder Schuss sitzen. Die Gegner schleichen sich von hinten an und schleudern Handgranaten. Die per KI gesteuerte Nadine ist hingegen unsterblich. Mitunter läuft sie durchs Sichtfeld argloser Wachsoldaten, ohne von ihnen entdeckt zu werden.