c't 20/2017
S. 106
Reportage
Auto der Zukunft: Parken
Aufmacherbild
Bild: Rudolf A. Blaha

Parken lassen

Das fernsteuernde Parkhaus

Bosch stellt zusammen mit Mercedes ein Parkhaus-Automatisierungssystem vor, bei dem die Autos auf eigener Achse zu ihren Parkplätzen fahren.

Existierende Parkhaus-Systeme nehmen Autos wie Paletten im Hochregal an. Damit wird die Annahme zum Flaschenhals. Ein neuer Ansatz von Bosch beseitigt ihn dadurch, dass die Autos selbsttätig zum nächsten freien Parkplatz fahren. Ein weiterer Vorteil: Bestehende Parkhäuser lassen sich recht einfach damit nachrüsten.

Eine Testinstallation des „Automated Valet Parking“ haben wir uns im Mercedes-Museum Stuttgart angeschaut. Die Autos bewegen sich dort fahrerlos zu ihren Parkplätzen und werden vom Parkhaus-Server ferngesteuert. Den Befehl zum Parken gibt der Mensch per Smartphone-App.

Video: Continental zeigt automatisches Parken

Die beobachtete Maschinen-Intelligenz liegt folglich im Parkhaus. Das Auto muss für das fahrerlose Fahren allerdings einige Hardware-Voraussetzungen erfüllen: ein Automatikgetriebe oder einen Eingang-Elektroantrieb, ein E-Gas, Lenkservos, die alleine bis an den Lenkanschlag einschlagen können, Bremsservos, die aus Schrittgeschwindigkeit eine Vollbremsung schaffen (für Notfälle), ein Funk-Schließsystem mit passenden Authentifizierungsfunktionen und ein Kommunikationsmodul für die Verbindung mit dem Parkhaus-Server. Die stellt das System (gesichert) über WLAN her (aktuell 2,4 GHz), das in den automatisierten Bereichen solcher Parkhäuser lückenlos installiert sein muss.

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