Feines Bokeh fürs Dual-Kamera-iPhone
Dual-Kamera-Smartphones wie die neueren iPhones oder Googles Pixel 2 sehen Bilder nicht mehr als flache 2D-Pixelmatrix, sondern erfassen auch räumliche Informationen, mit denen sich Fotos nachträglich optimieren lassen. Anhand der daraus gefertigten Tiefenkarte des Bildes zeichnet etwa der Porträt-Modus des iPhone den Hintergrund weich – ungefähr so, als habe man ein Objektiv mit langer Brennweite und weit geöffneter Blende an einer Kamera mit großem Sensor benutzt. Die iPhone-App Focos gestaltet diese Hintergrund-Unschärfe raffiniert – von realistisch bis verspielt.
Echtes Bokeh ist mehr als ein banaler Weichzeichner: Es ist plastisch und verleiht Szenen einen ganz eigenen Charakter, weil etwa helle Bereiche und Glanzlichter von einzelnen oder Myriaden aus überlagerten Reflexen in der typischen Blendenform des Objektivs modelliert werden. Das Bokeh defekter Objektive steht hoch im Kurs – etwa das strudelförmige älterer Objektive. Außer solchen realistischen Effekten rechnet Focos auch verspielte Lichtreflexe ins Bild, etwa in Schmetterling- oder Herzform. Es nutzt die 3D-Informationen außerdem, um den Fokuspunkt nachträglich zu setzen. Eine Dauerlizenz von Focos kostet umgerechnet 8,50 Euro. (atr@ct.de)