c't 10/2018
S. 154
Praxis
PowerShell
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Tippen mit System

Das ReadLine-Modul der PowerShell beherrschen

Wie schnell und effizient man mit einem Programm umgeht, das per Tastatur bedient wird, hängt unter anderem davon ab, wie weit die zur Verfügung stehenden Tastenkürzel in Fleisch und Blut übergegangen sind. Bei der PowerShell geht das besonders schnell: Sie lässt sich an das vom Benutzer Gewohnte anpassen.

Wahrscheinlich gibt es kaum einen PowerShell-Anwender, der diesen Trick nicht benutzt: Nach der Eingabe von ein paar Zeichen kann man die Tab-Taste drücken, und die PowerShell versucht je nach Kontext, diese Buchstaben zu einem Befehl, einer Option oder dem Namen einer Datei oder eines Ordners zu vervollständigen.

Dieselbe Funktion dürften die meisten Benutzer von der Konsole her kennen, die sie vor der PowerShell benutzt haben: Windows-Anwender von der Eingabeaufforderung, Linux- und macOS-Nutzer von der Bash. Allerdings verhalten sich die beiden Shells unterschiedlich, wenn es beim Druck auf Tab mehrere mögliche Vervollständigungen gibt: Die Eingabeaufforderung fügt einfach die erste ein; jeder weitere Tab-Tastendruck ersetzt sie durch den nächsten Kandidaten. Die Bash ergänzt die Eingabe dagegen zunächst nur um die Zeichen, die in allen Vervollständigungen gleich sind; ein weiterer Druck auf die Tab-Taste zeigt eine Liste der möglichen Ergänzungen an.

Egal, ob Sie die Windows PowerShell benutzen oder die quelloffene PowerShell Core: Das Standard-Verhalten entspricht immer dem unter dem jeweiligen Betriebssystem Gewohnten. Nicht nur für die Tab-Ergänzung, sondern insgesamt für den Zeileneditor der PowerShell ist das Modul PSReadline zuständig, das nicht nur plattformspezifische Voreinstellungen liefert, sondern sich in weiten Bereichen eigenen Vorlieben anpassen lässt.