c't 18/2018
S. 82
Hintergrund
Handy-Spionage: Die Technik
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Spionage entzaubert

So funktioniert Spyware auf Smartphones

Das Ausspionieren von Handys hat nichts Magisches. Spyware ist ganz normale Software – häufig sogar ziemlich schlechte. Wenn man versteht, wie sie arbeitet, kann man sie enttarnen und unschädlich machen.

Damit ein Spionage-Programm Daten einsammeln und verschicken kann, muss es erst mal aufs Handy der Zielperson kommen. Das ist für Strafverfolger, die einen Verdächtigen überwachen wollen, durchaus ein Problem, da sie keinen direkten Zugang zum Smartphone haben. Und wenn sie es in die Hände bekommen, ist das Gerät meist auch noch über eine PIN beziehungsweise andere Sperrmechanismen geschützt. FBI und bald wohl auch das deutsche ZITiS kaufen deshalb schon mal für sechsstellige Summen Exploits ein, mit denen sich diese Hürde nehmen lässt.

Bei kommerziellen Spionage-Apps wie FlexySpy, mSpy und Co übernimmt der eifersüchtige Partner die schmutzige Arbeit: Er installiert den Trojaner in einem unbeobachteten Moment. Den erforderlichen Code hat er entweder oder er greift sich das Gerät, wenn es gerade entsperrt ist. Selbst Fälle, in denen der Finger des schlafenden Opfers auf den Entsperr-Button gelegt wird, sind schon vorgekommen. Noch einfacher: Er verschenkt ein Gerät, das er vorher in alle Ruhe präpariert hat. Der Rest ist einfach – die Hersteller der Software liefern eine Schritt-für-Schritt-Installations-Anleitung.