c't 5/2018
S. 94
Test
Videoschnittprogramme
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Klappe zum Nulltarif

Kostenlose Videoschnittprogramme für Anfänger und Fortgeschrittene

Mächtige Software zum Schneiden von Videos auf Kino-Niveau gibt es mittlerweile für lau. Software wie DaVinci Resolve lassen kaum Feature-Wünsche offen, bearbeiten 4K-Material und lassen sich auch von Hobby-Filmern flink bedienen.

An jedem malerischen Strand surren heutzutage Videodrohnen begeisterter Touristen. Auf Rafting-Booten und Downhill-Helmen sitzen Actioncams und filmen den riskanten Ritt. Highlights der jüngsten Familienfeier werden von Smartphones aufgezeichnet. Mittlerweile ist jeder von uns schon mal Kameramensch gewesen. Dabei entsteht nicht selten sehenswertes Videomaterial – wäre da nicht die eine Szene, die zu lang, zu dunkel oder zu verwackelt ist und den gesamten Film dilettantisch erscheinen lässt. Mit einem Schnittprogramm ließe sich aus solchen Perlen flink ein atmosphärischer Urlaubsfilm oder ein mitreißendes Partyvideo zusammenschnippeln.

Doch beim Thema Videoschnitt halten sich alte Vorurteile: teure Software, komplizierte Klickarbeit, lange Einarbeitung. Und so landen sehenswerte Aufnahmen Gigabyte-weise auf den Festplatten und bleiben dort nach einmaligem Ansehen als Platzfresser liegen.

Zugegeben: Die Suche nach einem geeigneten Schnittprogramm scheint auf den ersten Blick schwierig, weil Profianwendungen wie Adobe Premiere oder der Media Composer von Avid mit ihrem enormen Funktionsumfang weit übers Ziel hinausschießen und die Nutzer überfordern. Einfachere und abgespeckte Programme liegen preislich immer noch im dreistelligen Bereich – teuer für ein bis zwei Videos im Jahr. Das Angebot kostenloser Tools ist wiederum unübersichtlich, denn hier tummeln sich auch etliche werbeverseuchte Programme, die bei der Installation ungewollte Dreingaben auf die Festplatte befördern.

Doch es gibt auch Programme, die nichts kosten und trotzdem etwas taugen. Wir haben uns fünf kostenlose Videoschnittprogramme angeschaut, die unter Open-Source-Lizenz angeboten werden – OpenShot und Shotcut – oder von namhaften Herstellern stammen, wie iMovie von Apple und DaVinci Resolve von Blackmagic.

Blender ist ebenfalls Open Source, nimmt aber eine Sonderrolle ein: Eigentlich ist die 3D-Suite zum Modellieren und Rendern von 3D-Objekten gedacht. Sie kann aber auch Videos bearbeiten und schneiden. Die Bedienung und der Funktionsumfang von Blender weichen deshalb deutlich von anderen Programmen im Test ab. Die Bewertung in der Tabelle bezieht sich deshalb nur auf die Videoschnittfähigkeiten von Blender.