c't 5/2018
S. 60
Test
Musik-Software
Aufmacherbild

Klangbaukasten

Ableton Live 10 zur elektronischen Musikproduktion

Fünf Jahre tüftelte Ableton an Live 10 und bohrte die Musik-Software mit unzähligen kleinen Verbesserungen auf.

Ableton Live 10 hält sich mit großen Erweiterungen und radikalen Umbauten vornehm zurück. Stattdessen nahmen die Entwickler viele Details unter die Lupe, die das Leben der Anwender bei der täglichen Arbeit erleichtern. Aus vielen kleinen Schritten entsteht am Ende ein großer Sprung.

Grundsätzlich ist Ableton Live besonders auf die Produktion elektronischer Musik optimiert. Im Unterschied zu anderen DAWs (Digital Audio Workstations) verarbeitet Live einzelne MIDI-Phrasen und Audio-Spuren auch als Loops, die sich für jede Spur in einem Stack aufreihen lassen, um sie spielerisch zu einem Arrangement zusammenzufügen. Dank des übersichtlichen Workflows klappt das sogar bei einer Live-Performance – daher auch der Name. Zudem kann Live Instrumente und Effekte in Rack-Containern verschweißen, deren Sound sich über acht Makro-Regler steuern lässt. So entstehen aus den Hauptkomponenten zuweilen kuriose, aber auch mächtige Makro-Instrumente und -Effekte. In der teureren Live Suite kann man solche über die Entwicklungsumgebung „Max 4 Live“ (M4L) von Grund auf neu programmieren, was die musikalischen Möglichkeiten explodieren lässt. Externe Synthesizer steuert Live endlich auch mit Sysex-Befehlen an und taugt somit zur universellen Steuerzentrale im Studio.