c't Extra 2019
S. 164
Test
FPGA-Retro-Konsolen
Aufmacherbild
Bild: Kjell Norton

Retro-Konsolen neu gedacht

Drei FPGA-Spielkonsolen ausprobiert

Spielkonsolen, die auf Hardware- statt Software-Emulation setzen, gelten in der Retro-Szene als heiliger Gral. Doch bilden sie SNES & Co. wirklich so akkurat nach wie versprochen? Verbessert der Ansatz das von früher gewohnte Spielerlebnis vielleicht sogar? Wir haben mit AVS, Mega Sg und Super Nt gespielt und sie verglichen.

Fans von Mega Drive, NES und Super NES greifen oft zu Original-Hardware. Nachbauten wie das Nintendo Classic Mini sehen zwar süß aus, reproduzieren das Spielerlebnis von früher aber aufgrund nicht optimaler Emulation oft nicht realitätsgetreu. Da die Original-Hardware mittlerweile steinalt ist und sich ihre Videoschnittstellen oft nicht mit Flachbildfernsehern verstehen, muss ein adäquater Ersatz her: Genau hier bieten sich FPGA-Konsolen an. Wir haben uns die modernen Retro-Spielkonsolen AVS (NES), Mega SG (Mega Drive) und Super Nt (Super NES) ausführlich angeschaut.

Einfach dargestellt ist ein FPGA (Field Programmable Gate Array) ein universell einsetzbarer Schaltkreis in Form eines Chips. Diesen muss man programmieren, wie andere Computerbausteine auch. Die Besonderheit besteht darin, dass ein FPGA – anders als beispielsweise eine CPU – nicht mit Maschinencode, sondern in einer sogenannten Hardwarebeschreibungssprache, wie zum Beispiel Verilog oder VHDL programmiert wird. Dadurch lassen sich in einem FPGA komplexe und parallel arbeitende Schaltungen abbilden. FPGAs finden ihre Anwendung beispielsweise in hochspezialisierten Geräten zur Bildverarbeitung oder in Telekommunikationssystemen, wo es auf einen extrem hohen Datendurchsatz bei geringer Latenz ankommt.