c't Extra 2019
S. 32
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Atari ST: Programmiersprachen

Sprachtalent

Programmieren mit dem Atari ST

ST-Programmierer schöpften aus dem Vollen: Für praktisch alle zeitgenössischen Programmiersprachen gibt es Interpreter, Compiler und Entwicklungsumgebungen.

Das ROM des ST enthielt keine Programmiersprache. Dafür lieferte Atari einen BASIC-Interpreter namens Atari BASIC auf Diskette mit, der zwar eine vollständig in GEM integrierte, aber ziemlich umständlich zu bedienende Oberfläche bot. Zudem ist der Interpreter schnarchlahm. Auch später folgende verbesserte Versionen machten Atari BASIC nicht beliebter.

1986 brachte der deutsche Programmierer Frank Ostrowski mit GFA BASIC eine weit überlegene Alternative heraus. Der Interpreter, dem bald ein passender Compiler folgte, ist nicht nur viel schneller als Atari BASIC, sondern bricht auch mit einigen Konventionen der Sprache. So nutzt GFA-BASIC keine Zeilennummern, erlaubt nur eine Anweisung pro Zeile und integriert einige Elemente aus strukturierteren Sprachen. So gibt es zum Beispiel lokale Variablen und Prozeduren. Den endgültigen Durchbruch brachte die 1987 erschienene, stark erweiterte Version 2.0.