c't 6/2019
S. 46
News
Geruchserkennung, Klangübermittlung, Social Bots

Smartphone-Nase entdeckt die Düfte

Eine universelle elektronische Nase, trainierbar auf verschiedene Gerüche, ist am Karlsruher KIT entstanden. Mögliche Anwendungen reichen vom Brandmelder bis zur Smartphone-Erweiterung.

Der kleine Sensor im oberen Bereich des Chips (in der Petrischale) ermöglicht es Dr. Martin Sommer mit dem Demonstrator (links) Gerüche zu unterscheiden und mit erlernten Eindrücken wie „Luft“ oder „Rum“ zu vergleichen.

Gerüche in Form komplexer Gasgemische registriert der Sensorchip einer elektronischen Nase des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Die Karlsruher Mikro-Nase (Kamina) funktioniert unabhängig von chemischen Reaktionen und erkennt nach entsprechendem Training die geruchstragenden Moleküle. Der Chip misst gerade einmal 3 mm × 4 mm und kann damit zukünftig in diverse Kleingeräte eingebaut werden, beispielsweise in Brandmelder. „Bei entsprechendem Training kann der Chip dann nicht nur Alarm auslösen, er kann sogar verschiedene Rauchquellen unterscheiden, etwa schmorende Kabel oder Zigarettenqualm“, sagt Dr. Martin Sommer, der das Projekt am KIT-Institut für Mikrostrukturtechnik betreut. Damit könnte ein Alarm sofort mit Zusatzinformationen angereichert werden.

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Per Laser zugeflüstert

Mit einem Laserstrahl erzeugen Forscher am MIT Schall direkt am Ohr. Beobachter im selben Raum hören davon nichts, sie könnten höchstens Lichtreflexionen bemerken. Die Klangprojektion entsteht, wenn Wasserdampf in der Umgebungsluft des Ohres die Energie des Lasers absorbiert und in schwachen Schallwellen wieder abgibt. Mit der Leistung des Lasers konnte das Team um Ryan Sullenberger den Klang modulieren. Die Forscher wählten die Wellenlänge ihres Lasers so, dass sein Licht einerseits leicht vom Wasserdampf absorbiert wird und andererseits die Augen der Tester nicht gefährdet. Ihnen gelang die Übertragung bisher auf zweieinhalb Meter Distanz, selbst in unruhiger, lauter Umgebung. (agr@ct.de)

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