Quadriga
Raspi, Smartphone, Telefon und Fritzbox zum Mobilfunk-Gateway kombinieren
Größere Fritzboxen lassen sich zu GSM-Gateways und weiter zu VoIP-Least-Cost-Routern aufrüsten. So sparen sie Geld und bringen Mobilfunksignale auch an unversorgte Stellen eines Hauses. Als universeller Vermittler macht sich dabei ein Raspberry Pi nützlich.
Wer viel telefoniert, hat mehrere gute Gründe, Fritzboxen zu Mobilfunk-Gateways aufzurüsten: Man kann das Gateway mit der integrierten Festnetztelefonie zu einem Least-Cost-Router kombinieren, der Gespräche immer auf den günstigsten Weg leitet. Denn viele Telefonie-Flatrates sind lückenhaft, sodass man unversehens draufzahlt, wenn man etwa per Festnetztelefon eine Mobilfunknummer anruft. Wie man Least-Cost-Funktionen aufsetzt, hängt von den jeweiligen Verträgen ab. Die Funktion lässt sich in Fritzboxen mit eingebauter Telefonanlage im Menü „Telefonie/Wahlregeln/Neue Regel“ leicht einrichten.
Ein weiterer Grund für ein Mobilfunk-Gateway kann eine in Häusern unzureichende Mobilfunkabdeckung sein. Eigentlich hat die Mobilfunkbranche das Problem gelöst: Es gibt winzige Mobilfunkzellen (Femto-Zellen), die ein Haus oder eine Wohnung abdecken und sich über die Internet-Leitung ins Mobilfunknetz einbuchen. Femto-Zellen haben sich aber nicht durchgesetzt. Alternativ kann man in modernen Smartphones das Wi-Fi-Calling für Voice over LTE (VoLTE) aktivieren, wobei Mobilgespräche per WLAN zum Router und dann wiederum über die Internet-Leitung laufen. Das funktioniert prima, aber die WLAN-Reichweite setzt der Funktion in Gebäuden enge Grenzen (je nach Bausubstanz 10 bis 15 Meter) – wenn man nicht mit einem Mesh-WLAN-System und Repeatern nachhilft.