c't 12/2020
S. 178
Tipps & Tricks
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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Neuer DSL-Vertrag

Ich möchte einen neuen DSL-Vertrag mit höherer Datenrate abschließen. Das kann ich im Ladengeschäft, online oder telefonisch machen. Wo werde ich voraussichtlich die besten Konditionen ­erhalten?

Um Konditionen zu vergleichen, müssen Sie sie zunächst einmal lesen. Das ist bei telefonischer Bestellung oder im Ladengeschäft mehr als schwierig, denn Preislisten und Leistungsbeschreibungen füllen auch bei übersichtlichen Angeboten oft mehrere Seiten mit Kleingedrucktem. Kein Verkäufer wird Ihnen alles Wichtige daraus vortragen, bei allem guten Willen, Sie korrekt und umfassend zu beraten.

Richtig prüfen können Sie die Konditionen nur bei Online-Bestellungen. So können Sie zu Hause ohne Zeitdruck alle relevanten Unterlagen studieren und Preise und Leistungen verschiedener Anbieter vergleichen. Weil die Konkurrenz nur einen Mausklick entfernt ist und der Betrieb der Online-Portale für die Unternehmen günstiger als der Betrieb von Ladengeschäften und Hotlines ist, erhalten Sie als Neukunde in vielen Fällen attraktive Nachlässe oder Dreingaben („Online-Vorteil“), die Sie im Laden oder an der Bestell-Hotline so nicht bekämen. (uma@ct.de)

HTML-Mails mit Thunderbird

Ich habe Thunderbird so voreingestellt, dass Mails als Reintext ohne Formatierungen verschickt werden. Manchmal möchte ich dennoch eine HTML-Mail verfassen. Gerade wenn ich eine HTML-Mail weiterleite, ist die umgewandelte Reintext-Fassung schlecht lesbar. Gibt es eine Alternative zum umständlichen Umschalten in den Konto­einstellungen?

Es gibt eine versteckte Funktion: Halten Sie die Umschalt-Taste gedrückt und klicken Sie die Schaltfläche „Verfassen“. Dann erzeugt Thunderbird die neue Nachricht im HTML-Format. Genauer gesagt wählt es das Gegenteil von dem aus, was Sie in den Kontoeinstellungen unter „Verfassen & Adressieren“ eingestellt haben. Ist dort HTML voreingestellt, erstellt Umschalt+Verfassen eine reine Textnachricht. Der Trick mit der Umschalt-Taste klappt auch mit den Schaltflächen „Antworten“, „Allen antworten“ und „Weiterleiten“. Sogar die dazugehörigen Menüeinträge ­reagieren so auf die Umschaltfunktion.

Um das Format einer bereits begonnenen Reintext-Nachricht in HTML zu ändern, speichern Sie diese in den Entwürfen und öffnen sie neu mit dem Kontextmenübefehl „Als neu bearbeiten“, während Sie die Umschalt-Taste gedrückt halten. (ktn@ct.de)

Bearbeitet man eine HTML-Mail, zeigt Thunderbird Formatierungswerkzeuge an.

Windows will dauernd Laufwerke prüfen

In meinem PC stecken zwei Datenträger. Auf einem ist Windows 7 und auf dem anderen Windows 10 installiert. Ich starte sie, indem ich sie via BIOS-Bootmenü auswähle. Es kommt immer mal wieder vor, dass Windows 10 beim Hochfahren die Laufwerke überprüfen will (chkdsk). Wie unterbinde ich das?

Das liegt am „Schnellstart“ von Windows 10. Seit Version 8 fährt Windows nicht mehr wirklich herunter, wenn man auf „Herunterfahren“ klickt, sondern ­beendet bloß alle Anwendungen und legt sich anschließend schlafen (Ruhezustand, S4, suspend to disk). Dabei schreibt es in den Inhalt des RAM in eine Ruhezustandsdatei auf dem Systemlaufwerk (hiberfil.sys). Wichtig ist dabei, dass das Dateisystem von anderen Betriebssystemen nicht angerührt wird (egal ob parallel installiert oder beispielsweise vom Stick gestartet). Das könnte nämlich sonst Konsequenzen bis hin zum Datenverlust haben, weil ­Windows nach dem Aufwachen mit dann veralteten Daten und Dateisysteminformationen arbeitet.

Wenn nun ein anderes Betriebssystem trotzdem am Dateisystem etwas ändert, bemerkt Windows 10 das immerhin beim Aufwachen. Als Konsequenz will es das Dateisystem vorsichtshalber prüfen.

Als Abhilfe deaktivieren Sie in Windows 10 den Schnellstart: Unter Windows 10 Windows+X drücken, Link „Zusätzliche Energieeinstellungen“ anklicken, dann „Auswählen, was beim Drücken von Netzschaltern geschehen soll“. Nun auf „Einige Einstellungen sind momentan nicht verfügbar“ und das Häkchen vor „Schnellstart aktivieren“ entfernen. Nun braucht Windows 10 zwar länger zum Booten als bislang, andere Betriebssysteme können dafür aber gefahrlos auf das Dateisystem zugreifen. (axv@ct.de)

Acrobat Reader lässt sich nicht deinstallieren

Ich habe auf meinem PC den Acrobat Reader installiert, aber nun startet er nicht mehr. Er meldet, dass er seine Core-­DLL nicht finden würde. Updates klappen nicht, und auch die Deinstallation des ­gesamten Programmpakets scheitert mit der Meldung, dass keine gültige Reihenfolge für die Patches gefunden wurde. Wie repariere ich das?

Das scheint beim Acrobat Reader gelegentlich zu passieren. Adobe hat vielleicht deswegen ein Tool programmiert ( ct.de/y1a9), das den Reader an den üblichen Windows-Deinstallationsrou­tinen vorbei deinstalliert. Das „Cleaner Tool“ eignet sich sowohl für den einfachen Acrobat Reader als auch für die kostenpflichtige Software Acrobat. Obwohl die Optik des Tools etwas altbacken ist, hat es in unseren Versuchen auch mit aktuellen Reader-Versionen funktioniert. Es ist eine ausführbare Datei, eine Installation ist nicht notwendig. (ll@ct.de)

Eine beschädigte Installation von Acrobat Reader lässt sich mit einem speziellen Tool des Herstellers deinstallieren.

Download Cleaner Tool: ct.de/y1a9

Windows 10: Programmstart von CD/DVD verhindern

Ich möchte gern meinem Windows-10-PC die Unart abgewöhnen, bei einem Doppelklick im Explorer auf das CD-Symbol das auf CD befindliche Programm auszuführen. Gibt es irgendwo einen Schalter dafür?

Wir kennen keinen, Sie können sich aber mit einem Registry-Hack behelfen: Erzeugen Sie in der Registry unter HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Policies einen neuen Unterschlüssel namens Explorer, sofern dieser nicht schon existiert. Darin erstellen Sie einen „DWORD (32-Bit)“ ­namens NoDriveTypeAutoRun, dem Sie den Wert 0xFF zuweisen (einfach ff eintippen). Nach dem nächsten Anmelden startet ­Windows nach dem Doppelklick auf die CD nichts mehr. Stattdessen erscheint ihr Inhalt im Explorer.

Ohne Registry-Hack bekommen Sie den Inhalt zu sehen, wenn Sie nicht doppelt auf das CD-Symbol klicken, sondern mit der rechten Maustaste und dann im Kontextmenü „Öffnen“ auswählen. (axv@ct.de)

Benachrichtigungsanfragen pauschal blockieren

Beim Surfen gehen mir die aufdringlichen Anfragen von Websites auf die Nerven, die mir Push-Benachrichtigungen schicken wollen. Die Frage-Pop-Ups kann ich zwar jeweils einzeln ablehnen, aber das ist lästig. Gibt es dafür keine Pauschal-­Lösung, damit Ruhe ist?

Nicht für jeden Browser. Bei Microsoft Edge etwa müssen Sie jeden Benachrichtigungswunsch einzeln ablehnen. Bei Google Chrome hingegen erteilen Sie allen derartigen Anfragen übers Einstellmenü eine Absage: Klicken Sie dazu auf Einstellungen, dann auf „Datenschutz & Sicherheit“ und anschließend auf „Website-Berechtigungen“ oder „Web-Einstellungen“. Wählen Sie „Benachrichtigungen“. Dort finden Sie die dafür zuständige Zeile „Websites können fragen, ob Sie Benachrichtigungen erhalten möchten“.

Ähnlich, aber versteckter drehen Sie auch bei Firefox Benachrichtigungswünschen von vornherein den Hahn ab: Wählen Sie rechts im Hamburger-Menü „Einstellungen“, dann „Datenschutz & Sicherheit“ und suchen Sie dann den Bereich „Berechtigungen“. Klicken Sie in der Zeile „Benachrichtigungen“ auf „Einstellungen“ und setzen Sie im aufklappenden Fenster den Haken bei auf „Neue Anfragen zum Anzeigen von Benachrichtigungen blockieren“. Beim Safari-Browser klicken Sie auf „Einstellungen“, dann auf „Websites“ und auf „Mitteilungen“. Ganz unten befindet sich die Zeile „Websites erlauben, nach Berechtigungen zum Senden von Benachrichtigungen zu fragen“. (mil@ct.de)

In den Einstellungen von Safari fällt die Funktion zum Blockieren aller Benachrichtigungen ganz unten nicht gleich ins Auge.

Telefonieren in Hifi-Qualität

In meinem Homeoffice benutze ich eine Fritzbox und ein HD-Voice-fähiges DECT-Mobilteil. Einige Anrufe kann ich in HD-Qualität führen, andere liefern nur normale Qualität, was das Log auch bestätigt. Warum kommt oft keine HD-Voice-Verbindung zustande, auch wenn auf der Gegenseite ebenfalls HD-Voice-fähige Geräte im Einsatz sind?

Grundsätzlich müssen für HD-Telefonate nicht nur die beiden Endstellen, sondern auch alle Vermittlungs­einheiten dazwischen HD-fähig sein, also die erforderlichen Codecs beherrschen. Die besten Chancen haben Sie deshalb, wenn Anrufer und Angerufener das gleiche Netz nutzen. An der Fritzbox brauchen Sie dazu nicht zwingend ein HD-­Voice-fähiges DECT-Telefon, sondern können auch ihr Smartphone mit Android oder iOS und der „Fritz!App Fon“ ­nutzen. Wenn Sie einen VPN-Tunnel ins heimische Netzwerk einrichten, geht das auch von unterwegs.

Für HD Voice wird im Festnetz der Codec G.722 eingesetzt. Solche HD-Verbindungen bieten eine Audiobandbreite von 7 kHz. Tritt beim Verbindungsaufbau einer HD-Verbindung im Festnetz ein Problem auf, wird das Gespräch stets in G.711, also in niedriger Qualität aufgebaut.

Bei HD-Telefonaten zwischen Fest- und Mobilfunknetz muss zusätzlich eine aufwendige Wandlung des Codecs erfolgen, denn trotz der ähnlichen Bezeichnungen haben der Festnetz-Codec G.722 und der Mobilfunk-Codec G.722.2 technisch wenig gemein. Und im Mobilfunk ist damit noch lange nicht das Ende der Entwicklung erreicht: Für VoLTE-Verbindungen (Voice over LTE) wird derzeit der neue Standard EVS (Enhanced Voice Services) eingeführt, den aber bislang nur wenige Geräte beherrschen. Dieser bietet bis zu 20 kHz Audiobandbreite. (uma@ct.de)

Aktiviert man bei der Fritzbox die tägliche Zusendung der Nutzungsdaten per Push-Service, enthält die Status-Mail auch Angaben zum Codec bei VoIP-Telefonaten.

Ungewöhnliche Papierformate bedrucken

Ich benutze einen Drucker von Brother unter Windows 10. Nun muss ich Papier in einem ungewöhnlichen Format (21 cm × 10 cm) bedrucken. Unter Format kann ich aber nur die Standard-Formate auswählen. Wie bekomme ich mein Sonderformat bedruckt?

In den Einstellungen des Brother-Treibers lässt sich unter „Papiergröße“ außer den vorgegebenen Papierformaten ganz unten in der Liste auch „Benutzerdefiniert...“ auswählen. Hier kann man die Größe innerhalb der vom Drucker vorgegebenen Grenzen als eigenes Format in Millimeter oder Zoll festlegen, benennen und speichern.

Das gilt allerdings nur für den von Brother bereitgestellten Treiber. Windows 10 erkennt via USB angeschlossene und im Netzwerk sichtbare Drucker und installiert automatisch einen Standard-Treiber, sodass man gleich losdrucken kann. Die Microsoft-Treiber bieten aber kaum Einstellungsoptionen. Formate kann man unter „weitere Optionen“ zwar auswählen, aber keine eigenen definieren. Installieren Sie den mit dem Drucker mitgelieferten Treiber von CD oder laden Sie besser die aktuellen Treiber von der Brother-Support-Site ( ct.de/y1a9) herunter. Nach der Installation finden Sie in den Windows-­Einstellungen unter „Geräte“, „Drucker & Scanner“ einen weiteren Brother-Drucker als „(Kopie 1)“. Unter „Verwalten, Druckereinstellungen“ können Sie ihre eigene Papiergrößen-Vorgabe einrichten, die dann unter allen Anwendungen auswählbar ist. (rop@ct.de)

Nur bei der Verwendung des originalen Brother-Treibers lässt sich ein benutzerdefiniertes Papierformat wählen.

Aktuelle Brother-Treiber: ct.de/y1a9

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