c't 13/2020
S. 26
Titel
Programmiersprachen: Java

Nicht nur eine Insel

Java: Der Standard bei der objektorientierten Programmierung

Mit der Wahl von Java als erster ­Programmiersprache kann man nicht viel falsch machen. Die Sprache ist übersichtlich, leicht zu lernen und weit verbreitet. Auch wenn der Name an die Web-Sprache JavaScript ­erinnert, hat Java damit praktisch nichts gemeinsam.

Von Dr. Andreas Linke

Java ist seit vielen Jahren eine der beliebtesten Programmiersprachen überhaupt und belegt in Rankings fast immer die Plätze 1 oder 2. Auch in der Ausbildung wird sie häufig verwendet. Das liegt daran, dass Java objektorientiert und stark typisiert ist und eine vergleichsweise einfache und übersichtliche Syntax hat. Es gibt nur wenige Schlüsselwörter, auf das Überladen von Operatoren wurde verzichtet und anders als etwa bei C++ gibt es keine Mehrfachvererbung. Jede Klasse ist Teil eines Pakets (Package), wobei Pakete direkt Verzeichnissen im Dateisystem entsprechen.

Der Java-Compiler übersetzt Quellcode nicht direkt in Maschinensprache, sondern in sogenannten Bytecode oder Zwischencode. Dieser ist prozessorunabhängig und wird auf der Zielplattform von der Java Virtual Machine (JVM) ausgeführt. Um die Performance zu steigern, kommen dabei sogenannte Just-in-time-Compiler zum Einsatz, die den Bytecode je nach Bedarf während der Ausführung in Maschinensprache übersetzen. Java-Programme sind daher trotz der zusätzlichen Abstraktionsschicht in vielen Fällen ähnlich schnell wie Programme, die direkt in Maschinencode für die CPU übersetzt wurden.

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