c't 13/2020
S. 69
Titel
Privacy-Checkliste: Cloud-Speicher

Privatsphäre trotz Cloud

Privacy-Checkliste Cloud-Speicher

Cloud-Speicher sind ungemein praktisch, schützen unsere Daten aber nicht immer vor Ermittlern, Spionen, gelangweilten Admins oder Hackern. Viele Nutzer tun die Risiken als ­unwahrscheinlich oder sogar ­un­ausweichlich ab. Dabei ist es gar nicht so schwer, zumindest die ­wichtigsten Daten gegen unbe­fugten Zugriff zu schützen.

Von Fabian Scherschel

☑ Den passenden Anbieter auswählen

Es lohnt sich, darüber nachzudenken, welchem Anbieter man seine Daten geben will. Das ist vor allem wichtig, wenn man nicht vorhat, alles ausnahmslos zu verschlüsseln. Gerade in solch einem Fall sollte man beachten, in welchem Land der Anbieter sitzt und wo die Daten schlussendlich lagern. Bei einem Anbieter aus Deutschland kann man immerhin erwarten, dass deutsche Gesetze bestimmen, unter welchen Umständen Strafverfolgungsbehörden Zugang erhalten. Mindestens auf Speicherung innerhalb der EU sollte man auf jeden Fall bestehen, damit die DSGVO zur Anwendung kommt und man sich auf die dort festgelegten Rechte berufen kann. Vor allem das Recht auf Löschung von nicht mehr benötigten Daten ist sehr viel wert.

Auch bei verschlüsselten Daten sollte man darüber nachdenken, dass der Dienstanbieter unter Umständen zwar nicht an den Inhalt gelangen kann, wohl aber einen Haufen Metainformationen sammelt: wer wann auf die Daten zugreift, wie groß die Dateien sind und woher die Zugriffe kommen. Entschließt man sich für einen Cloud-Speicher mit eingebauter Verschlüsselung, sollte man prüfen, wer Zugriff auf die Schlüssel hat. Kann der Dienstanbieter an die Daten gelangen, bringt das wenig Verbesserung für die Privatsphäre. Am ­besten verschlüsselt man selbst.

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