c't 14/2020
S. 128
Wissen
Smartphone- und Embedded-Interfaces

Chip-­Schnittstellen

Standard-Interfaces der MIPI Alliance für Smartphones und Embedded Systems

Ein Smartphone oder Tablet besteht nicht bloß aus einem einzigen Chip, sondern aus vielen Komponenten: Display, Touchsensor, Kamera, Modem und so weiter. Um diese Einzelteile zu verbinden, gibt es stan­dardisierte Schnittstellen, die auch für Smartwatches, Raspberry Pi, ­Auto-Elektronik und Embedded ­Systems wichtig sind.

Von Christof Windeck

Smartphones vereinen einen Hauptprozessor mit RAM und mehreren Controllern, Sensoren, Hochfrequenz-­Leistungsverstärker, Display, Akku, Lautsprecher und weiteren Komponenten. Um sie alle miteinander zu verbinden, gibt es eine Fülle von Schnittstellen, auch Interfaces oder Interconnects genannt. Im ­Vergleich zu proprietären, also herstellerspezifischen Schnittstellen, versprechen offene Standards einige Vorteile. Solche spezifiziert das 2003 gegründete Indus­triegremium Mobile Industry Processor Interface Alliance (MIPI Alliance). Weit verbreitete MIPI-Schnittstellen sind etwa das Camera Serial Interface (CSI) und das Display Serial Interface (DSI): Das CSI verbindet die Bildsensoren von Smartphone-­Kameras mit dem zentralen Applikationsprozessor, auch Baseband-CPU oder System-on-Chip (SoC) genannt. Das DSI koppelt das Display des Handys an.

CSI und DSI findet man etwa auch beim Raspberry Pi, CSI beispielsweise zum Anschluss der Raspi-Webcams. DSI wiederum kommt auch bei Smartwatch-­Displays zum Einsatz oder auch in Fahrzeug-Bildschirmen. Auch andere Chips für Embedded Systems besitzen MIPI-­Schnitt­stellen – neben vielen anderen; ein paar der gängigsten „Nicht-MIPI“-Interfaces sind in der Tabelle unten kurz erklärt. USB, PCI Express oder auch RAM-­Interfaces lassen wir außen vor, ebenso wie Netzwerkschnittstellen.

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