c't 15/2020
S. 38
Aktuell
Supercomputer
Bild: Riken

Japan an der Spitze

Supercomputer: Die 55. Top500-Liste mit neuem Spitzenreiter

Der ARM-Prozessor Fujitsu A64FX verdrängt IBMs Power-Prozessor und Nvidias Tesla vom Top500-Spitzenplatz. Nvidia kann aber schon mit dem A100 „Ampere“ punkten und bei der Effizienz liegt ein KI-Chip vorne.

Von Christof Windeck

Der „Fugaku“ des japanischen Forschungsinstituts Riken ist die neue Nummer 1 der Supercomputer. Er steht an der Spitze der am 22. Juni veröffentlichten Top500-Liste der 500 weltweit schnellsten Systeme und deklassiert den seit 2018 führenden „Summit“ aus den USA um den Faktor 2,8. Das ist ein Triumph für die britische CPU-Entwicklerfirma ARM, die seit 2016 zum japanischen Unternehmen SoftBank gehört: Im Fugaku – benannt nach dem höchsten japanischen Berg Fuji – rechnen fast 160.000 ARM-Prozessoren mit je 48 Kernen. Es handelt sich um den 7-Nanometer-Chip Fujitsu A64FX mit skalierbaren Vektor-Recheneinheiten (SVE) und eingebautem TOFU-D-Interconnect zur Verknüpfung der Knoten. Außerdem sitzen direkt neben jedem A64FX-Chip 32 GByte superschnelles HMB2E-RAM.

Dank seiner mehr als 7 Millionen ARM-Kerne mit SVE und schnellem RAM kommt Fugaku ohne andere Rechenbeschleuniger aus und setzt sich nicht nur im Linpack-Benchmark für die Top500-Liste an die Spitze, sondern auch im High Performance Conjugate Gradients Benchmark (HPCG). Der Fugaku wurde als „Post-K“-Computer entwickelt – das verweist auf den „K Computer“, der 2011 die Top500-Spitze erklomm. Fugaku rückt außer Summit auch den amerikanischen Rechner Sierra sowie die nun schon seit 2013 und 2016 in den Top 5 rangierenden chinesischen Systeme um je einen Top500-Platz nach unten.

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