c't 17/2020
S. 180
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Explorer-Fenster schließt sich beim Auswerfen

Wenn ich unter Windows im Explorer USB-Sticks oder virtuelle ISO-/VHD-­Laufwerke auswerfe, schließt sich jedes Mal das Fenster des Explorers, obwohl ich es noch brauche. Wie gewöhne ich ­Windows dieses nervige Verhalten ab?

Uns ist kein Weg dazu bekannt. Sie können es aber zumindest in jedem Einzelfall verhindern. Das Fenster schließt sich nämlich nur, wenn bislang im rechten Fensterbereich der Inhalt des auszuwerfenden Laufwerks zu sehen ist. Es reicht also aus, vor dem Auswerfen dafür zu sorgen, dass im rechten Fensterbereich des Explorers ein beliebiger anderer Inhalt zu sehen ist. Dann können Sie das überflüssige Laufwerk in der linken Baumansicht über dessen Kontextmenü auswerfen. (axv@ct.de)

Drucken trotz VPN

Nach dem Bericht über VPN in einer der letzten c’t-Ausgaben habe ich Mullvad VPN installiert. Seitdem kann ich meinen übers Netzwerk angebundenen Drucker nicht mehr verwenden. Möchte ich drucken, muss ich vorher das VPN ­ausschalten. An welcher Schraube muss ich drehen, damit ich trotz VPN meinen Netzwerkdrucker nutzen kann?

Um trotz VPN-Verbindung auf lokale Netzwerkdienste wie Drucker zu­zugreifen, muss man in Mullvad die ­Einstellungen anpassen.

In der Voreinstellung leitet Mullvad allen Datenverkehr Ihres Rechners durch das VPN. Vom Endpunkt des VPN, den Mullvad-Servern, ist ihr Drucker aber nicht erreichbar. Um auf Dienste in Ihrem lokalen Netzwerk zuzugreifen, öffnen Sie in in der Mullvad-App über das Zahnrad die Einstellungen. Unter „Präferenzen“ aktivieren Sie dann den Schalter bei ­„Teilen im lokalen Netzwerk“. Anschließend können Sie auf Drucker, NAS oder andere Computer im lokalen Netzwerk auch bei aufgebauter VPN-Verbindung wie gewohnt zugreifen. (ktn@ct.de)

Webradio-Sendersuche ohne vTuner-Dienst

Bei meinem Denon-Webradio und meinem AV-Receiver von Marantz kann ich plötzlich keine Sender mehr ­einstellen. Stattdessen soll ich mich bei vTuner kostenpflichtig anmelden – gibt es kostenlose Alternativen, um auch in ­Zukunft Internetradio zu hören?

Ja, mehrere. Zunächst sollten Sie nachsehen, ob es vielleicht Firmware-Updates gibt. Yamaha etwa stellt damit eine Reihe von Komponenten vom Webradio-Stationsdienst vTuner auf ­airable.radio um, eine Liste finden Sie unter ct.de/yfkh.

Falls es für Ihr Gerät kein Firmware-Update gibt, Sie aber eine Fritzbox besitzen, können Sie den Umweg über deren UPnP-Medienserver nehmen. Einen solchen Streaming-Server können viele der von der vTuner-Abkopplung betroffenen Webradios nutzen. Sie aktiveren den UPnP-Server zunächst in der Firmware Ihrer Fritzbox, die Sie im Heimnetz meistens unter https://fritz.box erreichen. Dort tragen Sie dann auch die gewünschten Webradio-Stationen ein. Bei einigen Webradios lassen sich die von der Fritzbox im lokalen Netz angebotenen Streams dann wiederum als Favoriten abspeichern. 

Steht keine Fritzbox im Haushalt, kann man sich möglicherweise mit YCast auf einem Raspberry Pi behelfen (siehe  ct.de/yfkh). Auch viele NAS lassen sich per Plug-in in einen UPnP- oder DLNA-­Medienserver verwandeln. Hintergrund der vTuner-Probleme ist, dass die Betreiberfirma des Onlinedienstes seit einiger Zeit jährliche Gebühren für die Nutzung fordert, und zwar 3US-Dollar pro MAC-Adresse – also letztlich pro Gerät. Doch vTuner ist nicht viel mehr als ein Stationsverzeichnis, das die eigentlichen, aber manchmal wechselnden URLs der Webradio-Streams über die Sendernamen verlinkt. (ciw@ct.de)

Weitere Infos: ct.de/yfkh

Kdenlive-Icons unter Arch Linux kaum lesbar

Ich habe unter Arch Linux Kdenlive aus dem Extra-Repository installiert. Das Programm läuft, aber die Icons sind hellgrau auf hellgrauem Hintergrund und damit kaum erkennbar.

Arch Linux installiert Kdenlive ohne die Pakete für KDE-Themes. Ohne ein passendes Theme läuft Kdenlive zwar, die Hintergrundfarbe passt aber nicht zu den Icons. Um das Problem zu lösen, ­installieren Sie das Paket breeze (ebenfalls aus dem Extra-Repository).

Wenn Sie Kdenlive danach starten, sieht das Programm gleich etwas anders aus und Sie können unter „Einstellungen/Stil“ nun „Breeze“ auswählen. Außerdem steht unter „Einstellungen/Farbschema“ nun auch „Breeze-Dunkel“ zur Auswahl, was für ein schickes, augenfreundliches Interface mit gut sichtbaren Icons sorgt. (pmk@ct.de)

WLAN-Passwort anzeigen lassen

Ich habe mein WLAN-Passwort vergessen, aber der Windows-10-Rechner loggt sich noch automatisch in das entsprechende Netz ein. Kann ich mir das Passwort im Klartext anzeigen lassen?

Ja, das geht, allerdings benötigen Sie dafür Administratorrechte, mit denen Sie eine PowerShell oder Kommandozeile öffnen. Mit netsh wlan show profile [WLAN-NAME] key=clear werden die Parameter eines WLAN-Profils angezeigt. Unter „Sicherheitseinstellungen“ ist das WLAN-­Passwort im „Schlüsselinhalt“ im Klartext sichtbar. Eine Liste der gespeicherten WLAN-Profile erhalten Sie mit netsh wlan show profile.

Die gerade aktive WLAN-Verbindung gibt Administratoren ihr Passwort auch über die Systemsteuerung preis.

Genügt Ihnen das Passwort des ­gerade aktiven WLAN-Netzes, gelangen Sie auch über die Windows-Oberfläche zum Ziel. Tippen Sie „Netzwerkverbindungen anzeigen“ ins Suchfeld und öffnen Sie das angezeigte Element der Systemsteuerung. Dort gelangen Sie via Rechtsklick auf die WLAN-Verbindung und „Status“ im Kontextmenü oder nach Auswahl des WLANs über das Menüband mit „Status der Verbindung anzeigen“ über „Drahtloseigenschaften/Sicherheit“ zur Anzeige des ­Sicherheitsschlüssels. Der wird aber nur mit Admin-Rechten im Klartext angezeigt. (csp@ct.de)

Boxen brummen unter Linux

Ich habe meinen Laptop über die Klinkenbuchse an meine Musikanlage ­angeschlossen. Solange eine Audiodatei oder ein Stream abgespielt wird, ist alles gut. Aber wenn für wenige Sekunden kein Ton kommt, brummen die Lautsprecher plötzlich laut. Wie kann ich dieses Verhalten abstellen?

Schuld ist hier die Energiespar-­Einstellung. Pulseaudio schaltet den Soundchip ab, wenn es keinen Ton ausgibt, und in ungünstigen Konstellationen entsteht eine Brummschleife. Zur Korrektur öffnen Sie mit Systemverwalterrechten die Datei /etc/pulse/default.pa und ­suchen folgende Zeile:

load-module module-suspend-on-idle

Kommentieren Sie diese aus, indem Sie eine Raute (#) voranstellen. Anschließend müssen Sie nur als normaler Benutzer ­Pulseaudio neu starten:

systemctl restart --user pulseaudio.

Fortan sollte die Brummschleife nicht mehr auftreten. (ktn@ct.de)

HAGS in Windows 10 nutzen

Ich habe gelesen, dass „Hardware ­Accelerated GPU-Scheduling“ den Prozessor entlasten soll und Spiele damit flüssiger laufen. Das möchte ich gerne ­ausprobieren. Wie kann ich HAGS akti­vieren?

Die „Hardware­beschleunigte GPU-­Planung“ muss in ­Windows 10 2004 noch manuell aktiviert werden.

Dazu benötigen Sie Windows 10 in der aktuellen Version 2004 und einen ­aktuellen Grafikkartentreiber von AMD oder Nvidia. Derzeit sind das die WHQL-­Versionen 20.7.1 (AMD) respektive 451.67 (Nvidia). Zusätzlich müssen Sie die Funktion, deren Entwicklung sich noch im Frühstadium befindet, manuell einschalten. Drücken Sie die Windows-Taste und geben Sie „Grafikeinstellungen“ ein. Sobald der Begriff in der Suche angezeigt wird, wählen Sie ihn aus. Im frisch geöffneten Einstellungsfenster aktivieren Sie die Option „Hardwarebeschleunigte GPU-Planung“ und starten den Rechner neu.

In ersten kurzen Tests maßen wir auch mit langsamen, also eigentlich einfach zu entlastenden Prozessoren höchstens eine Verbesserung von zirka 5 Prozent bei der Bildrate, was weit entfernt von einer ­spürbaren Verbesserung ist. (csp@ct.de)

OctoPrint aktualisiert nicht auf Version 1.4

Ich habe versucht, die 3D-Drucker-­Weboberfläche OctoPrint auf dem Raspberry Pi auf Version 1.4 zu aktualisieren. Die Installation bricht aber mit dem Fehler ImportError: No module named extern ab. Woran hakt das Update?

In der OctoPi-Installation sind die ­Python-Module pip und setuptools veraltet. OctoPrint aktualisiert diese leider nicht automatisch. Um sie per Hand zu aktualisieren, loggen Sie sich zunächst als Benutzer pi auf der OctoPi-Installation ein:

ssh pi@192.168.178.42

Die IP-Adresse ändern Sie auf die IP Ihres OctoPi-Raspis, die Sie im Zweifelsfall in der Netzwerkübersicht Ihres Routers nachsehen können.

OctoPrint verwendet ein Virtualenv, das Sie aktivieren müssen, um dort die Module zu aktualisieren. Das Virtualenv befindet sich im Ordner oprint im Home-­Verzeichnis:

source oprint/bin/activate
pip install -U pip
pip install -U setuptools

Nachdem pip sich selbst und die setuptools aktualisiert hat, können Sie das Update für OctoPrint ganz normal über die Web­oberfläche anstoßen. Es läuft nun ohne ImportError durch. (pmk@ct.de)

Besser mit MicroSD-­Karte, USB-Stick oder SSD?

Für unser Heimnetz möchte ich einen Mini-PC als Linux-Server einrichten. Nun überlege ich, auf welches Boot-Medium ich das Betriebssystem installiere: MicroSD-Karte (der Rechner hat einen Card Reader), USB-Stick oder doch etwas mehr Geld für eine SSD ausgeben?

Sofern ein Kartenleser im PC eingebaut ist, schrumpft die Auswahl auf (Micro-)SD-Karte oder SSD. MicroSD- und SD-Karten sind sparsamer als die meisten USB-Sticks, insbesondere als manche USB-3.x-Sticks. Einige von letzteren verheizen schon 0,8 bis 1,5 Watt, wenn sie bloß in der USB-Buchse stecken und keine Zugriffe stattfinden. Bei einem Mini-PC mit 2 bis 5 Watt Leistungsaufnahme im Leerlauf ist das ein erheblicher Anteil. Eine Auswahl von besonders robusten und einigen größeren MicroSD-Karten haben wir in c’t 12/2020 auf Seite 54 vorgestellt. Wenn Ihr Mini-PC einen eingebauten Leser für normal große SD-Karten hat, sollten Sie unbedingt eine solche einstecken und nicht etwa eine MicroSD-Karte im Adapter, denn die sind störanfällig.

Boot-Medien für Mini-­Server: Außer einer SSD sind auch USB-Sticks und MicroSD-Karten nutzbar.

Fast jede aktuelle SSD – egal ob mit SATA-Anschluss oder PCIe NVMe, letztere meistens im M.2-Kärtchenformat – ist viel schneller als eine (Micro-)SD-Karte, vor allem bei zufällig verteilten Zugriffen (IOPS). Wenn nur ein Server-Linux davon starten soll, spielt das nach dem Boot-­Vorgang aber meistens keine große Rolle mehr. Die meisten SSDs vertragen auch viel mehr geschriebene Daten (Endu­rance) als Flash-Karten, aber auch das ist nach unseren Praxiserfahrungen selten relevant. Sie sollten allerdings darauf ­achten, dass die SSD tiefe Schlafmodi ­beherrscht: Dann kann sie mit weniger als 0,3 Watt auskommen, wenn nicht gelesen oder geschrieben wird. Manchen SSDs fehlen diese Schlafmodi oder das System nutzt sie nicht, weil sie vom Hersteller nicht eingebaut wurden oder im BIOS-Setup nicht aktiviert sind, Stichwörter SATA LPM und PCIe ASPM. Falls es besonders auf Sparsamkeit ankommt, ist eine ­SD- oder MicroSD-Karte daher die erste Wahl. (ciw@ct.de)