c't 19/2020
S. 130
Test & Beratung
Website-Baukästen
Bild: Albert Hulm

Klick, klick – Homepage

Acht Website-Baukästen im Vergleich

Man wähle ein Layout aus, klicke seine Seiten in einem selbst­erklärenden Editor zusammen – und schon steht die Webpräsenz: Dieses Versprechen halten die Anbieter von Website-Baukästen tatsächlich. Aber wo liegen die Grenzen solcher Komplettlösungen, was bekommt man fürs Geld und wie einfach lassen sie sich insgesamt bedienen?

Von Jo Bager

Wer einen Webauftritt von Hand bauen will, benötigt breites Know-how, denn Websites sind hochkomplexe Gebilde: HTML, CSS und JavaScript kommen dort zum Einsatz, Frameworks für Design und häufig benötigte Funktionen sowie nicht zu vergessen die Komponenten, die auf dem Server laufen, also etwa Datenbanken und Skriptsprachen wie PHP.

Website-Baukästen dagegen ver­stecken ihr technisches Innenleben unter einer grafischen Oberfläche. Der Benutzer entwirft und verwaltet seine Site im ­Browser oder per App mit Bedienelementen, die er aus anderen Anwendungen kennt:  Das Layout wählt er mit einem Klick aus einer Galerie aus. Seiten entwirft er im selben Look, wie sie später auch die Besucher zu sehen bekommen. Dabei zieht er Elemente wie Bilder oder Videos per Drag & Drop an die gewünschte Stelle.

Die Baukästen kosten etwa das Doppelte im Vergleich zum klassischen Webhosting. Diese Mehrkosten dürfte der zusätzliche Bedienkomfort für viele Anwender mehr als aufwiegen. Allerdings handelt es sich um proprietäre Systeme: Wer sich für einen Anbieter entscheidet, bindet sich an ihn und kann seine Site nicht mal eben schnell woanders hin umziehen, wie es beim klassischen Hosting grundsätzlich möglich ist.

Breites Feld

Dieser Artikel vergleicht eine Auswahl an Website-Baukästen von acht Anbietern, im einzelnen GoDaddy, Ionos, Jimdo, Site123, Squarespace, Strato, Voog und Wix. GoDaddy, Ionos und Strato sind große Hoster, die Webangebote aller Art bereitstellen. Die anderen Anbieter haben sich auf Baukästen spezialisiert.

Um ein Gefühl für die Bedienung zu bekommen, haben wir mit allen Baukästen eine kleine Homepage gebaut, eine Portfolio-Site des Redakteurs. Diese enthält statische Seiten, ein Blog mit ein paar Beiträgen und diverse eingebettete Inhalte. Die Kästen auf dieser und den folgenden Seiten geben einen Überblick darüber, wie sich die einzelnen Dienste anfühlen, und zeigen ihre Besonderheiten auf. Die Tabelle ab Seite 134 fasst die wichtigsten Funktionen zusammen.

Die Anbieter stellen ihre Dienste in mehreren Ausbaustufen mit unterschiedlichen Funktionsumfängen bereit; bei Jimdo kommen sogar zehn verschiedene Versionen zusammen – verwirrend. Fast alle betreiben kostenlose Ausgaben ihrer Baukästen. Diese sind aber zeitlich beschränkt, liegen auf Subdomains und/oder betten Werbung ein. Damit eignen sie sich allenfalls zum Ausprobieren und für die private Nutzung. In den Kaufpaketen ist jeweils mindestens eine eigene Domain enthalten.

Wir haben für diesen Vergleich Angebote getestet, die zwischen 150 und rund 220 Euro pro Jahr kosten. Damit erhält man bei allen Anbietern eine stattliche Firmen-Homepage. Die Kosten und einige wesentliche Unterschiede der anderen Versionen jedes Anbieters fasst die Tabelle zusammen.

Bei fast allen Baukastenbetreibern kann man seine Webpräsenz monatlich bezahlen und kündigen. Allerdings ist die jährliche Bezahlung deutlich günstiger. Da man eine Homepage typischerweise für einen längeren Zeitraum betreibt, listet die Tabelle die Jahrestarife auf – allerdings ohne etwaige Rabatte, die zum Beispiel Ionos, Strato und Voog für das erste Jahr anbieten.

Ganz generell gilt: Gleichen Sie die Angebote genau mit Ihren Anforderungen ab, bevor Sie etwas bestellen, und achten Sie auf das Kleingedruckte. So erhält man im Plus-Paket von Voog eine kostenlose Domain – aber nur bei jährlicher Abrechnung.

Kommentieren