c't 2/2020
S. 96
Test & Beratung
Synthesizer
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Stereomonster

Was der Moog Matriarch günstigen Software-Synthesizern voraus hat

Hersteller von Hardware-Synthesizern haben es angesichts preiswerter Software-Plug-ins schwer. Moog geht mit dem semimodularen Matriarch deshalb einen anderen Weg und setzt auf optimale Handbedienung.

Wer über 2000 Euro für einen Synthesizer ausgibt, erwartet normalerweise alle nur erdenklichen Funktionen. Der Traditionshersteller Moog lässt sich aber gar nicht erst auf Materialschlachten und Effektgewitter ein – denn dabei würde ein Hardware-Synthesizer, der seinen Klang mit analogen Schaltungen und nicht per DSP erzeugt, der digitalen Software-Konkurrenz hoffnungslos unterliegen. Stattdessen ist beim Matriarch Purismus angesagt: Die Sounds lassen sich weder speichern noch abrufen, sondern müssen stets an den Dutzenden von Reglern neu eingestellt werden. Was wie ein Rückschritt klingt, weckt jedoch ein ungemein kreatives Potenzial.

Entsprechend karg klingt die Ausstattungsliste: Vier Oszillatoren, je zwei Filter, Hüllkurven und Delays erlauben maximal vierstimmige paraphone Klänge. Parallel angeschlagene Tasten auf dem Vier-Oktaven-Keyboard erzeugen unterschiedliche Tonhöhen, die alle gemeinsam dieselbe Hüllkurve für Anschlag und Ausklang nutzen. Das klingt nicht unbedingt schlechter als bei echter Polyphonie, wo jede einzelne Note ihre eigene Hüllkurve hat.