c't 23/2020
S. 24
Titel
c’t deckt auf: Pager

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Datenschutzgraus im Pager-Netz

Das bundesweite Pager-Netz „Cityruf“ ist aufgrund mangelnder Verschlüsselung ein riesiges Datenleck. Medizinische Daten, Adressen, Namen, Telefonnummern und Weiteres fliegen im Klartext zu Tausenden durch die Luft – obwohl das ­Problem seit Jahren bekannt ist. Doch wer daran Schuld hat, ist gar nicht so leicht auszumachen.

Von Andrijan Möcker

Funkmeldeempfänger, alias „Pager“ oder „Piepser“, hatten ihre große Zeit im Massenmarkt während der 80er- und 90er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Wer mobil erreichbar sein wollte, ohne hunderte oder gar tausende D-Mark, Schilling oder Franken für ein Mobiltelefon und dessen monatliche Gebühren auszugeben, konnte stattdessen einen deutlich günstigeren Pager nutzen.

Der Mobiltelefon-Boom der 2000er-­Jahre sowie der Erfolg der SMS vertrieb den Pager vom Massenmarkt. Viele Dienste stellten den Betrieb ein. Ein landesweites Netz in Deutschland ist jedoch geblieben: Die Firma W.I.S. Deutschland kaufte der Telekom 1999 ihre Funkrufdienste ab und betreibt den 1990 von der Bundespost eingeführten Dienst „e*Cityruf“ bis heute weiter.

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