Nachbrenner
Smart-TV-Funktionen mit Streaming-Sticks nachrüsten
TV-Sticks hauchen alten Fernsehern neues Leben ein. Auch neue Glotzen profitieren davon: Man kann sich deshalb beim beim TV-Kauf nur aufs gute Bild fokussieren. Smarte Funktionen lassen sich schließlich im Handumdrehen nachrüsten.
Auch dieses Jahr werden große, schicke Fernseher unter so manchem Weihnachtsbaum stehen. Bei der Bildqualität gibt es mit jeder neuen TV-Generation allerdings nur noch marginale Verbesserungen. So betrachtet könnte man seinen Fernseher auch schon mal zehn Jahre behalten.
Ganz anders schaut es bei der Software aus: hier ein neuer Streaming-Dienst, da ein neues Surround-Format, das der Fernseher aus dem letzten Jahr nicht mehr unterstützt – und überhaupt läuft der Fernseher mit jeder zusätzlich installierten App lahmer. Funktionierende Geräte mit tipptopp Bildqualität landen deshalb häufig auf dem Müll.
Ein Mittel gegen diese Verschwendung: das „Software-Update zum Einstöpseln“ in Form eines per HDMI angeschlossene Streaming-Sticks. Mit einem TV-Stick rüstet man eine komplette Smart-TV-Oberfläche mit riesigem App-Angebot auf jedem Fernseher nach. Auch greift man mit diesen Geräten bequem auf Mediatheken zu, holt sich bei fehlendem Antennensignal Live-TV ins Haus, streamt von Netflix & Co. und steuert über die integrierte Assistenzfunktion ganz nebenbei das smarte Heim.
Meist laufen die Sticks dabei schneller und zuverlässiger als die integrierten Smart-TV-Oberflächen der TV-Hersteller und warten mit aufgeräumten und schicken Bedienoberflächen auf. Sollte ein solcher Streaming-Stick irgendwann technisch veraltet sein, ist es allemal günstiger, für rund 50 Euro einen neuen zu kaufen, statt in einen neuen Fernseher zu investieren.
Fünf TV-Sticks haben wir zum Test in die Redaktion geholt und geschaut, ob sie den Fernsehern wirklich den Smart-TV-Turbo verpassen. Amazon hat mit dem Fire-TV-Stick die Produktkategorie definiert. Inzwischen bewerben die Hersteller alles als „Stick“, was direkt am HDMI-Anschluss bamselt, wobei längst nicht alle in Stöckchenform daherkommen. Bei der Auswahl der Geräte haben wir uns bewusst auf Geräte mit fest verbautem HDMI-Anschluss beschränkt und die deutlich teureren TV-Beistell-Boxen außen vor gelassen. Zu unserem Testfeld zählen somit die populären Sticks von Amazon und Google. Darüber hinaus haben wir uns den Stick der Telekom angeschaut, der mit Live-TV aufwartet, den Nvidia Shield, der vor Leistung strotzt und den Mi Stick von Xiaomi, der einen besonders günstigen Einstieg verspricht.
Im Handumdrehen
Alle Testkandidaten steckt man einfach mit ihrem HDMI-Stecker in die korrespondierende Buchse am TV-Gerät oder in den gewünschten Eingang eines AV-Receivers.
Die Stromversorgung erfolgt bei vier Sticks über ein herkömmliches USB-Kabel und ein mitgeliefertes Netzteil. Wer möchte, dass die Sticks bei ausgeschaltetem Fernseher nicht sinnlos Strom verbrauchen, kann ihr Kabel theoretisch auch in eine der USB-Buchsen des TV-Geräts stecken. Dabei sollte man aber darauf achten, dass dort viele Buchsen nach dem USB-1.1-Standard spezifiziert wurden und somit nur eine Leistungsaufnahme von 500 mA vertragen – zu wenig für unsere TV-Sticks.