c't 5/2020
S. 84
Test & Beratung
Kabellose In-Ears

Sparpfropfen

Während kabellose In-Ear-Hörer gerne weit über 100 Euro kosten, muss man für die Tribit Audio FlyBuds nur 60 Euro auf den Tisch legen.

Trotz des niedrigen Preises hinterlassen sie einen ordentlichen Eindruck: Die Gehäuse aus Kunststoff fühlen sich wertig an und es liegen Gummimanschetten in drei Größen bei. Das Lade-Etui hat einen verdrehsicheren USB-Anschluss vom Typ C.

Die In-Ears saßen bei uns bequem und auch bei Bewegung sicher. Da sie den Gehörgang verschließen, isolieren sie passabel vor Außengeräuschen. Eine aktive Geräuschunterdrückung gibt es nicht, sie ist in diesem Preisbereich aber auch nicht üblich. An den Ohrhörern befinden sich berührungsempfindliche Flächen, über die die Wiedergabe gesteuert und der Sprachassistent des verbundenen Smartphones aktiviert wird. Die Lautstärke hingegen ist nicht per Fingertipp einstellbar.

Öffnet man das Lade-Etui, verbinden sich die In-Ears zunächst untereinander, bevor sie mit dem Smartphone gekoppelt werden können. Beim Koppeln untereinander kam es bei uns zu Verbindungsproblemen, die ein Firmware-Update behob. Eine spezielle App des Herstellers für Android und iOS führt das Update aus. Selbst nach dem Firmware-Update auf Version 0.3.1 ­ruckelte die Wiedergabe im Test ab und zu.

Wir haben eine Wiedergabeverzögerung von 224 Millisekunden gemessen. Gleicht die Wiedergabesoftware beim ­Videoschauen die Verzögerung nicht automatisch aus, ist der Ton nicht lippen­synchron.

Im Vergleich zu unseren Referenzkopfhörern Sennheiser HD-600 (gelbe Kurve) ­betonen die Tribit Audio FlyBuds (rote Kurve) den Bassbereich.

Die FlyBuds klingen etwas bassbetont. Das fällt in der Praxis jedoch nicht so stark auf, wie es die Messkurve vermuten lässt. Die Mitten fallen schwach aus – insbesondere Stimmen klingen dünn. Details gehen zudem verloren. Die Höhen neigen zum Zischeln und wirken kalt und spitz. Das Klangbild wirkt insgesamt dünn und detailarm. Stärkere Mitten für präsentere Stimmen und mehr Details im Hochton hätten dem Klangbild gutgetan. Die Akkus der In-Ears waren nach 5,5 Stunden leer, das ist im Vergleich zu Konkurrenzmodellen eine ordentliche Laufzeit. Das Lade-Etui fasst fünf weitere Aufladungen.

Die Tribit Audio FlyBuds sitzen bequem, sind solide verarbeitet und haben eine für den Preis akzeptable Akkulaufzeit. Ihr Klangbild wirkt kalt und dünn. Ein weiteres Firmware-Update müsste die sporadischen Aussetzer der Bluetooth-Verbindung beheben, sonst haben auch anspruchslose Hörer keinen Spaß mit den FlyBuds. (mjo@ct.de)

Tribit Audio FlyBuds
Kabellose Ohrhörer
Hersteller Tribit Audio, www.tribitaudio.com
Systeme Android, iOS (beide Apps nur für Firmware-Update)
Anschluss Bluetooth 5.0 (SBC, AAC)
Preis 60 €

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