c't 6/2020
S. 62
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Wissen
Bild: Thorsten Hübner

Klimakiller oder Klima­retter?

Der CO2-Fußabdruck der IT

In den Medien ist vom Klimakiller Cloud die Rede – die Industrie hingegen preist das Internet als mächtiges Klimaschutz-Tool an. Wir klären, was an den plakativen Aussagen dran ist.

Von Christof Windeck und Christian Wölbert

Am 19. September vergangenen Jahres diskutierte die Berliner Politik unter anderem über die Grundrente und über Aufnahmekontingente für Flüchtlinge. Größtes Thema in den abendlichen ARD-Tagesthemen war jedoch ein anderes: die Klimaschädlichkeit des Internet. Die Cloud fresse „viel Strom“, mahnt der Beitrag eindringlich. „Dadurch fällt jede Menge CO2 an, mehr, als die gesamte Luftfahrtindustrie ausstößt.“

Solche Aussagen hört man in letzter Zeit öfter. Zeitschriften und Blogs warnen unter dem Stichwort „Klimakiller Cloud“ unter anderem vor dem Stromverbrauch durch Videostreaming. Auch die Politik hat das Thema für sich entdeckt. So wollen die Grünen Videoplattformen Effizienzvorgaben machen und standardmäßiges Autoplay untersagen.

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