c't 6/2020
S. 48
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Smartphones

Handy mit 100-fach-Zoom

Die drei High-End-Smartphones Samsung Galaxy S20, S20+ und S20 Ultra kommen im März

Neben das diesjährige Top-Duo Galaxy S20 und S20+ stellt Samsung erstmals ein teureres Modell: Das S20 Ultra hat ein größeres Display und eine bessere Kamera als das S20+. Beim Zoomfaktor gibt sich Samsung allerdings ungewohnt intransparent.

Von Patrick Bellmer und Jörg Wirtgen

Samsung schwärmt von 108-Megapixel-Sensoren, Zooms mit 30- oder gar 100-facher Vergrößerung, 48- und 64-Megapixel-Teles – nach Auflösen dieser Verschwurbelungen anhand der Datenblätter erweisen sich die Kameras zwar nicht als ganz so spektakulär, aber noch als beeindruckend. So nutzt die Hauptkamera des S20 Ultra einen Sensor mit 108 Megapixeln und Blende /1,8. Im Normalbetrieb verrechnet sie neun benachbarte Pixel zu einem, sodass 12-Megapixel-Fotos entstehen. Das soll vor allem Farbinterferenzen bei schlechtem Licht verringern. Die Telekamera nimmt Fotos mit einem 48-Megapixel-Sensor mit Dreifach-Vergrößerung und Blende /3,5 auf – die Vorgänger boten hier nur ein Zweifach-Tele. Es entstehen allerdings ebenfalls nur 12-MP-Fotos. Möglicherweise bedeutet das, dass bei der dreifachen optischen Vergrößerung analog zur Hauptkamera vier Pixel zu einem zusammengefügt werden und bei höheren Zoomstufen – bis zu 100-fach verspricht Samsung – gecropte und per Software überarbeitete 12-MP-Fotos heraus kommen.

Das Galaxy S20 gibt es in Grau, Blau und Rosa, das S20+ in Schwarz, Grau und Blau, das S20 Ultra in Blau und Grau.
Bild: Samsung

Bei den Telekameras des S20 und S20+ geht Samsung ähnlich vor: Der Sensor liefert 64 Megapixel mit Blende /2 bei nicht einmal 1,1-fachem optischem Zoom; die Kamera-App baut daraus einen bis zu 30-fachen Digitalzoom. Auf dem Papier ist das ein Rückschritt gegenüber dem echten Zweifach-Tele des S10/S10+, doch die Qualität der Fotos hängt letztlich auch von der Sensorgröße und der Qualität der Linse ab – das wird erst unser Test zeigen. 

Alle drei Modelle haben die gleiche Ultraweitwinkelkamera mit 12 Mega­pixeln und Blende /2,2. Im S20+ und S20 Ultra kommt eine Kamera für Tiefenmessungen hinzu, die unter anderem für ein besseres Bokeh sorgen soll. Die Frontkameras des S20 und S20+ nehmen 10 Megapixel auf, die des S20 Ultra 40; sie sitzen in einer Aussparung im Display.

Displays und Technik

Alle Modelle haben Dynamic-AMOLED-Panels mit HDR10+-Zertifizierung und 3200 × 1440 Pixeln. Das S20 hat 6,2 Zoll Diagonale (563 dpi), das S20+ 6,7 Zoll (525 dpi), das S20 Ultra 6,9 Zoll (511 dpi), alle drei sind 120-Hz-tauglich, was Schlieren verhindern soll. Anders als in den vergangenen Jahren reicht das Display nicht mehr so weit in den rechten und linken Rand der Smartphones hinein. Unter den Displays sitzt ein Ultraschall-Fingerabdruckscanner.

Die europäischen Varianten nutzen Samsungs eigenes System-on-Chip (SoC) Exynos 990 mit acht CPU-Kernen; die zwei schnellsten erreichen bis zu 2,73 GHz. Vor allem die US-Varianten laufen mit dem Qualcomm Snapdragon 865. Das S20 und S20+ haben 8 oder 12 GByte Speicher, das Ultra 12 oder 16. Der Flash-Speicher ist mindestens 128 GByte groß, vom S20+ und Ultra gibt es Varianten mit 256 und 512 GByte. Alle drei haben einen MicroSD-Kartenslot. Von allen drei Modellen gibt es 5G-Varianten, die auch allesamt nach Deutschland kommen sollen.

Die Akkus fassen 4000, 4500 respektive 5000 mAh. Das Wiederbefüllen erfolgt entweder per USB-C (bis 25 Watt beim S20/S20+, bis 45 Watt beim Ultra) oder drahtlos. Letzteres funktioniert in beide Richtungen, das Smartphone kann andere Qi-fähige Geräte mit Strom versorgen. Eine Kopfhörerbuchse fehlt.

Alle drei Smartphones sind gemäß IP68 vor dem Eindringen von Wasser und Staub geschützt und vergleichsweise schwer. So bringt es schon das S20 auf 163 Gramm (152 mm × 69 mm × 8 mm), beim S20+ sind es 186 Gramm (162 mm × 74 mm × 8 mm), beim S20 Ultra 220 Gramm (167 mm × 76 mm × 9 mm).

Das S20 startet bei 900 Euro, das S20+ bei 1000 Euro; 5G kostet jeweils 100 Euro Aufpreis. Mit 5G und 512 GByte kostet das S20+ 1250 Euro. Das S20 Ultra mit 128 GByte und 5G kostet 1350 Euro, mit 512 GByte ruft Samsung 1550 Euro auf. Alle Modelle sollen ab Mitte März erhältlich sein. (jow@ct.de)

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