c't 6/2020
S. 174
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Ersatz für Intel-RST-Driver

Ich habe gelesen, dass Intel den Treiber für seine Rapid Storage Technology (RST) ab dem zweiten Quartal 2020 nicht mehr weiterentwickeln will. Ich verwende diesen auf Anraten von c’t, da er den optimalen Stromsparmodus für meine SSDs und HDDs aktiviert. Gibt es eine Alternative, wenn der RST und die „Optane Speicheranwendung“ nicht mehr verfügbar sind?

Jein. Genau genommen stellt Intel lediglich die Weiterentwicklung der Benutzeroberflächen für die genannten Treiber ein. Bestehende Treiber können Sie weiter verwenden. Wenn Sie Windows 10 aber neu installieren, können Sie auf die kostenlose App namens „Intel Optane Memory und Storage Management“ ausweichen, die Intel allerdings ausschließlich über den Microsoft Store verteilt.

Wenn Sie RST und das Optane-Paket zur Speicherbeschleunigung verwenden, also den Optane-Speicher als Cache nutzen, müssen Sie die Beschleunigung zuvor deaktivieren und den Computer neu starten. Erst dann können Sie die Optane-Speicherverwaltung deinstallieren. Legen Sie wegen des Caching-Zugriffs auf das Dateisystem zur Sicherheit vorher ein Backup an.(csp@ct.de)

Weitere Informationen und Download: ct.de/y2mt

Wer Microsofts OneDrive nutzt, sich aber an der Explorer-Einblendung stört, kann das via Registry-Eingriff beheben.

USB-Linkrate ermitteln

Ich habe mir eine flotte USB-SSD gegönnt, die mit zwei Kabeln geliefert wird, eins für herkömmliche Ports (USB-A 3.0) und ein USB-C-Kabel. Wie finde ich bei meinem Laptop heraus, ob sie am USB-C-Port nun mit 5 GBit/s (USB 3.2 Gen 1) oder 10 GBit/s (USB 3.2 Gen 2) läuft?

Bei Windows lässt sich das allein mit Bordmitteln nicht herausfinden, aber mit dem Tool USBView aus Microsofts SDK (ct.de/y2mt). Laden Sie den Installer herunter und wählen Sie alle Komponenten außer den „Debugging Tools for Windows“ ab. Wer sich für diesen Fall nicht gleich ein paar hundert MByte auf die Platte legen will, kann auf das aus dem SDK abgeleitete Freeware-Tool USB Device Tree Viewer von Uwe Sieber ausweichen (ct.de/y2mt). Es belegt nur ein halbes MByte. Beide Programme zeigen eine sehr ähnliche Ansicht. Microsofts USBView verrät für eine USB-SSD Verbatim Vx500, dass diese am USB-C-Port mit „SuperSpeedPlus“ läuft, also 10 GBit/s.

Unter Linux identifizieren Sie zuerst mit lsusb, an welchem logischen Bus das fragliche Gerät mit welcher Nummer ­(Device) hängt. lsusb -t listet dann für alle USB-Geräte am Ende der Zeile die Datenraten. Im beispielhaften Screenshot arbeitet der Root Hub (Bus 2, Device 1) mit 10.000 MBit/s (USB 3.2 Gen 2), der angeschlossene USB-NBase-T-Ethernetadapter (Bus 2, Device 11) schafft aber maximal 5000 MBit/s (USB 3.2 Gen 1 alias SuperSpeed).

Beide Betriebssysteme zeigen freilich nur die beim Anschließen ausgehandelte Datenrate an. Falls die USB-Verbindung wegen mangelnder Kabel- oder Steckerqualität unzuverlässig ist, kann das System auch bei laufender Übertragung vorübergehend auf eine niedrigere Geschwindigkeit herunterschalten. Verwenden Sie deshalb mit schnellen USB-Geräten am besten nur die mitgelieferten Kabel. (ea@ct.de)

Linux spuckt mit lsusb -t die aktuellen Schnittstellengeschwindigkeiten der USB-­Geräte aus. Den Klartextnamen der Geräte liefert lsusb.

Download USB-Tools: ct.de/y2mt

Windows 10: Hintergrund des Anmeldeschirms ändern

Der Bildschirm, in dem ich mein Passwort zum Anmelden an Windows eintippe, hat ein Hintergrundbild, welches mir nicht mehr gefällt. Ich würde es gern ändern, doch in den Einstellungen unter Personalisierung/Sperrbildschirm steht „Einige dieser Einstellungen sind ausgeblendet oder werden von Ihrer Organisation verwaltet“. Der PC ist aber mein privater und kein Mitglied irgendeiner Domäne.

Das ist eine Nebenwirkung eines Registry-Hacks. Hintergrund: Der Bildschirm, in dem Sie Ihr Passwort eintippen, ist nicht etwa der Sperr-, sondern der Anmeldebildschirm. Einen Sperrbildschirm gibt es aber auch: Das ist der, den Sie erst wegklicken oder wegwischen müssen, um zum Anmeldebildschirm zu gelangen. Das ist auf Geräten ohne Touch-Bedienung jedoch überflüssig, weswegen der Sperrbildschirm gern per Registry-­Hack deaktiviert wird. Sie können ihm dann – wozu auch – keinen anderen Hintergrund zuweisen. Das wird dann ärgerlich, wenn Sie den Hintergrund des Anmeldeschirms ändern wollen, denn der übernimmt einfach den des nun nicht mehr konfigurierbaren Sperrbildschirms, hat also keinen separaten Konfigurationsdialog.

Abhilfe: Machen Sie den Registry-Hack vorübergehend rückgängig. Ändern Sie dazu in der Registry unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Micro­soft\Windows\Personalization den Wert des DWORD NoLockScreen von 1 auf 0. Wenn Sie die Einstellungen anschließend erneut öffnen, können Sie den Hintergrund anpassen. Sobald Sie damit zufrieden sind, ändern Sie den Wert von NoLockScreen wieder auf 1. Falls Sie lieber nicht selbst an der Registry herumfummeln wollen: via ct.de/y2mt finden Sie zwei Registry-Dateien. Ein Doppelklick auf „Lockscreen-AN.reg“ aktiviert den Sperrbildschirm und erlaubt das Festlegen des Hintergrunds, „Lockscreen-AUS.reg“ deaktiviert den Sperrbildschirm wieder. (axv@ct.de)

Download REG-Dateien für Sperrbildschirm: ct.de/y2mt

Textfarben der PowerShell ändern

Ich möchte meine PowerShell-Fenster in einer anderen als der von Microsoft vorgegebenen Hintergrundfarbe anzeigen lassen. Die Änderung ist ja über den Befehl „Eigenschaften“ im Systemmenü des Konsolenfensters schnell erledigt, auch eine passende Schriftfarbe findet sich hier.

Allerdings färbt die PowerShell bei der Befehlseingabe verschiedene Bestandteile des Kommandos wie den Befehlsnamen, Optionen oder Zeichenketten unterschiedlich ein. Einige dieser Farben heben sich jetzt überhaupt nicht mehr vom Hintergrund ab und sind praktisch nicht zu lesen. Wie kann man diese Farben ändern?

Ein Dialog ist für diese Anpassung nicht vorgesehen. Sie müssen sie vielmehr über den Befehl Set-PSReadLineOption vornehmen. Sein Aufruf sieht für diesen Zweck so aus:

Set-PSReadLineOption -Colors @{<Kategorie> = '<Farbe>'}

Dabei ist <Kategorie> durch eines der in der Microsoft-Dokumentation (siehe ct.de/y2mt) genannten Schlüsselwörter zu ersetzen, beispielsweise Command für den Befehlsnamen oder String für Zeichenketten in Anführungszeichen. Die <Farbe> können Sie auf zwei verschiedene Arten definieren: Wenn es eine der vordefinierten Farben sein soll, können Sie deren Namen verwenden, etwa Black für Schwarz oder DarkGreen für ein dunkles Grün – eine Liste liefert [ConsoleColor].GetEnumNames(). Alternativ können Sie statt der Farbe selbst einen ANSI-Escape-Code einsetzen, der diese einstellt. Beispiele listet ein Wikipedia-Artikel zum Thema (siehe ct.de/y2mt). So zeigt die PowerShell nach der Eingabe

Set-PSReadLineOption -Colors @{Variable = "$([char]0x1b)[38;2;255;224;255m"}

Variablennamen in einem hellen Rosa (RGB: 255, 224, 255) an.

Damit die passende Farbe immer beim Öffnen eines neuen Power­Shell-Fensters eingestellt wird, schreiben Sie den Aufruf zweckmäßigerweise in Ihre Profile-Datei – deren Name steht in der Systemvariablen $profile. (hos@ct.de)

Online-Dokumentation: ct.de/y2mt

Wenn Sie den überflüssigen Sperrbildschirm von Windows 10 per Registry-­Hack deaktivieren, können Sie den Hintergrund des Anmeldebildschirms nicht mehr ändern.

Wetter im Kalender

Kennen Sie einen Weg, um Wetterprognosen direkt im Kalender von iOS und macOS anzuzeigen?

Sie können über die Website www.meteomatics.com/kalender-wetter für den angegebenen Ort einen Wetter-Kalender generieren. Klicken Sie in der angezeigten Karte den gewünschten Ort an. Es erscheint ein webcal:-Link. Über den mit „öffnen“ beschrifteten Knopf übertragen Sie ihn in die Kalender-App, die daraufhin anbietet, den Kalender zu abonnieren. Da der Dienst von Meteomatics die Wetterdaten alle fünf Minuten aktualisiert, empfiehlt es sich, das Abo nicht unter iOS, sondern am Mac einzurichten. Dort können Sie nämlich im Abonnieren-Dialog die Option „Automatisch aktualisieren“ von der Vorgabe „Wöchentlich“ auf ein kürzeres Intervall einstellen. Wählen Sie bei „Ort“ dann „iCloud“ aus, damit der Wetter-Kalender auch auf Ihren iOS-Geräten erscheint. Zum gezielten Aktualisieren drücken Sie am Mac Cmd+R oder ziehen Sie unter iOS die Liste mit den Kalendern nach unten.

Die Prognosen zeigt der Kalender für zwei Wochen in die Zukunft als Ganztagstermine an. In deren Termin Notizen finden Sie außerdem eine detaillierte Tagesprognose und den Zeitpunkt der letzten Aktualisierung. Eine hübschere Wetteranzeige bieten die kostenpflichtigen Kalender- und Erinnerungen-Alternative Busy­Cal für macOS (45 Euro) und iOS (6 Euro) sowie Fantastical (44 Euro/Jahr, macOS und iOS). Sie zeigen Wettersymbole platzsparend neben dem Wochentag an. Am Mac können Sie auf eine große Darstellung wechseln, die die Prognose als Hintergrundbild anzeigt. Außerdem blendet die App auf Wunsch die Mondphasen ein. (Wolfgang Reszel/csp@ct.de)

Mit einem abonnierten Wetter-Kalender sehen Sie direkt in Apples Kalender-Apps, ob Termine „ins Wasser fallen“.

Office 365 Home mit mehreren E-Mail-Konten

Meine Familie nutzt wechselnd Desktop-PC, Notebook und Smartphone. Jedes Endgerät soll in der Lage sein, die aktuellen Mails, Kontakte und Kalender der verschiedenen Anbieter anzuzeigen. Kann Office 365 auch in der Home-Version verschiedene POP3- oder IMAP-Konten etwa von Google Mail oder GMX abfragen, ohne dabei über eine Mailadresse von Microsoft weitergeleitet zu werden?

Im Rahmen eines Abos von MS Office 365 Home können Sie und Ihre Familienmitglieder jeweils ein eigenes Office-Paket (beziehungsweise Apps) auf den jeweiligen Endgeräten installieren. Wenn Sie (und Ihre Familie) Outlook für E-Mails benutzen, legen Sie dort einfach Konten mit den Zugangsdaten zu den jeweiligen Providern an. Der individuelle Zugriff auf die Postfächer bei GMX & Co. bleibt erhalten; genau so, als hätte jeder eine Office-Einzelversion installiert. Outlook „spricht“ also auf jedem Rechner direkt via POP, IMAP oder Exchange mit dem jeweiligen Provider.

Das mit dem Office-365-Abo verknüpfte E-Mail-Konto, so Sie ein zusätzliches MS-Konto mit einer Domain wie zum Beispiel Outlook.de angelegt haben, brauchen Sie für den täglichen Mailverkehr nicht.

Um die Funktionen eines Exchange-Servers wie etwa synchronisierte Kalender zu nutzen, muss der jeweilige Mail-Provider auch das Exchange-Protokoll unterstützen und das Konto auf Outlook entsprechend eingerichtet sein. Google Mail und GMX unterstützen in der Basisversion nur POP/IMAP. Microsoft-Konten hingegen (auch die kostenlosen) laufen immer unter „Exchange/Active Sync“. (swi@ct.de)

Steam kompakt

Seit dem Steam-Update vom November 2019 ist die von mir bevorzugte Kompaktansicht verschwunden. Gibt es eine Möglichkeit, wie ich mir meine Spiele wieder übersichtlich und ohne endloses Scrollen anzeigen lassen kann?

Ja. Erweitern Sie die Steam-Verknüpfung auf Ihrem Desktop um steam://open/minigameslist und schon haben Sie die alte Ansicht zurück. Den Pfad zu steam.exe müssen Sie dazu allerdings noch in Zollzeichen setzen, sodass das komplette Konstrukt wie folgt aussieht: "[Kompletter_Installationspfad]\steam.exe" steam://open/minigameslist. (csp@ct.de)

Die versteckte Kompaktansicht von Steam zeigt umfangreichere Spielesammlungen übersichtlicher als der normale Modus an.