c't 7/2020
S. 130
Wissen
Funkstörungen
Bild: Thomas Kuhlenbeck

Übertönt

Funkstörungen erschweren den Empfang

Schaltnetzteile, Optimierer für Solaranlagen oder Schaltungen mit schnell getakteten Prozessoren stören immer öfter Radios und viele Geräte, die eine Funkverbindung brauchen.

Von Michael Link und Urs Mansmann

DCF-gesteuerte Uhren, UKW-Radios und DVB-T-Receiver empfangen ihre Signale von weit entfernten Sendern. Halbwegs modern eingerichtete Haushalte sind mit zahlreichen Geräten ausgestattet, die per WLAN, DECT oder Bluetooth munter durch die Gegend funken. Damit die Geräte sich gegenseitig nicht stören, gibt es Vorschriften zur elektromagnetischen Verträglichkeit, kurz EMV. Sie soll sicherstellen, dass alle Anwendungen koexistieren können. Das gelingt, indem man die Geräte unempfindlich gegen Signale macht, für die sie nicht ausgelegt sind, und gleichzeitig dafür sorgt, dass sie keine unerwünschten Signale aussenden.

Bei der Einführung von GSM-Handys gab es eine EMV-Überraschung: Viele Stereoanlagen und Fernseher begannen zu knattern, wenn auf einem Handy in der Nähe ein Anruf einging – bei der Konstruktion der TVs und Radios konnten die Hersteller ja nicht ahnen, dass ein starker 900-MHz-Sender in direkter Nähe mal zum Alltag gehören würde, und hatten deswegen die Immunität in diesem Bereich vernachlässigt. Die Flanken des mit 217 Pulsen pro Sekunde modulierten Signals wurden in den Geräten demoduliert und verstärkt. Das Knarzen hörte wieder auf, als die Hersteller die Radios und TVs nachbesserten und nach und nach alte Geräte durch neue ersetzt wurden. Heute passiert nichts mehr, wenn ein Anruf eingeht und die umliegenden Geräte auch nur halbwegs die gängigen Qualitätsstandards erfüllen.

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