c't 10/2021
S. 132
Wissen
Quanteneffekte
Bild: Rudolf A. Blaha

Spukhafte Aufnahmen

Gesünder Röntgen mit verschränkten Photonenpaaren

Quantenbildgebung mit Photonenpaaren in der Biomedizin: Während Photonen mit geringer Energie ein Objekt schonend durchleuchten, zeichnen deren energiereiche Partner die ­Konturen in den Detektor. Auch den Automobilbau kann diese ­Quantentechnik verbessern.

Von Arne Grävemeyer

Optische Untersuchungen in der Biomedizin werfen Probleme auf: Einige energiereiche Strahlungsarten schädigen beispielsweise Körperzellen, Biomoleküle oder die DNA. Strahlung mit einer schonenderen Wellenlänge hingegen lässt sich nicht gut detektieren. Die Quantenbildgebung kann diesen Widerspruch auflösen, denn durch quantenoptische Methoden lassen sich die Beleuchtung eines Objekts und seine anschließende Detektion spektral voneinander trennen. Die Forscher sprechen von Bildgebung mit nicht-detektiertem Licht.

Bei der Quantenbildgebung mit nicht-­detektiertem Licht kommen verschränkte Photonenpaare mit zwei unterschiedlichen Wellenlängen zum Einsatz. Während die Wellenlänge der einen Photonen auf die Durchleuchtung der eingespannten Probe abgestimmt ist, bewegt sich die Wellenlänge der anderen möglichst im sichtbaren Spektralbereich und lässt sich somit schon durch einfache CMOS-Sensoren erfassen. Das bedeutet tatsächlich, dass Photonen den Sensor mit Bilddaten von einem Objekt füttern, das sie selbst gar nicht durchleuchtet haben. Entscheidend dafür ist die Beziehung zwischen den beiden ungleichen Photonen eines Paares.

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