c't 11/2021
S. 10
Leserforum

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Bitte keine Zettelwirtschaft

Warum die Bundesländer bei der Pandemie­bekämpfung auf lückenhafte Start-up-Software setzen, c’t 10/2021, S. 10

Als Mutter zweier Teenagerinnen und Ingenieurin in der Entwicklung kann ich nicht nachvollziehen, dass der gute alte Check-in-Zettel besser sein soll als die Luca-­App. Das blendet die Lebenswirklichkeit von 50 Prozent der Bevölkerung aus. Wenn man seinen Namen mit Telefonnummer und womöglich Adresse am Eingang in eine frei rumliegende Check-in-Liste einträgt, öffnet das dem Stalking Tür und Tor.

Ich hatte im letzten Sommer immer ein mulmiges Gefühl gehabt und habe zugesehen, dass – wenn möglich – ein Mann seine Daten dort eingetragen hat. Meine Töchter habe ich auch dementsprechend instruiert. Jeder Frau sollte es lieber sein, wenn das Gesundheitsamt, Nexenio oder sonst wer im Internet an die Daten kommen kann, als diejenigen, die auch ihr Gesicht und ihren Körper sehen, die die Frau aber nicht kennt. Ich möchte keinesfalls alle Männer unter Generalverdacht stellen, aber als Frau, die selber schon Erfahrung mit Stalking gemacht hat, finde ich die frei rumliegenden Check-in-Zettel schlimmer als jede App. Jeder dadurch ausgelöste Stalking-Fall mehr ist einer zu viel.

Ich würde es besser finden, wenn alle mitarbeiten, eine technische Lösung zu finden, die funktioniert und sicher ist und uns hilft, endlich die Pandemie zurückzudrängen. Die Zettelwirtschaft ist ineffizient und für ein digitales Zeitalter nicht zeitgemäß.

Name ist der Redaktion bekannt Mail

Technikzentriertes Denken

Das [der Einsatz der Luca-App, Anm. d. Red.] ist ein typisches Negativbeispiel für technikzentriertes Denken. Wir haben ein Problem und wir überlegen uns, wie wir es technisch lösen. Ob wir dabei Lizenzen von Drittprodukten verletzen, egal. Man kann sich ja nachher entschuldigen. Ob wir datenschutzrechtlich mit unserem zentralen Serveransatz alles gesetzes­konform hinkriegen, egal. Aus der Corona-­App und deren Diskussionen zum Datenschutz im Vorfeld lernen, egal. Wie man das Problem für Leute ohne Smartphone löst, egal. Die Alten interessieren nicht.

B. Eckstein Forum

Strategischer Weitblick

Bundesregierung will „autarke“ Microsoft-Cloud testen, c’t 10/2021, S. 30

Käme jemand in der Bundesregierung auf die Idee, nur auf amerikanische Autos für die Flotte des Bundes zu setzen, wäre der Aufschrei wohl recht schnell recht groß. Denn man würde neben den Anschaffungskosten noch über Jahre Wartung, Service und Weiterentwicklungen ganz auf amerikanische Technologie ausrichten und Know-how dafür aufbauen (müssen).

Wenn aber für wesentliche Bereiche einer essenziellen digitalen Infrastruktur des Bundes und der Behörden auf proprietäre außereuropäische Technologie gesetzt wird und damit Generationen von Entwicklern, Beratern, IT-Architekten, Firmen etc. regelrecht in den „Lock-in ­getrieben“ werden, so stößt das wenig auf?

Mit einem solchem „strategischen Weitblick“ wird man keine Grundlage für unabhängige, offene, gegebenenfalls datensparsame und kostengünstigere Alternativen schaffen, die wiederum die Basis für eine eigenständige, alternative Wertschöpfungskette sind.

Lars Klapp Mail

Elektroschrott

Gaming-Mäuse für schnelles Zocken, c’t 10/2021, S. 90

Ich halte die Verwendung von eingebauten Akkus bei Mäusen für unnötige Elektroschrott-Produktion. Die Angaben zu den getesteten Mäusen decken sich mit meiner Erfahrung, dass Mäuse mit AA-Akku wesentlich länger halten als solche mit eingebautem Akku.

Und wenn er einmal leer ist, dann tauscht man ihn einfach gegen einen frischen aus dem Ladegerät, während die Einbau-Akku-Maus an die Leine muss, auf die man ja wohl aus gutem Grund verzichten wollte.

Ich werde versuchen, in Zukunft auf Geräte mit Einbau-Akku zu verzichten.

Siegfried Lenz Mail

Problem noch relevant?

Erste Websperren seit Jahren, c’t 10/2021, S. 24

Ein neuer Tiefpunkt in der ganzen Websperrenmanie. Ist das Problem überhaupt noch so relevant oder driftet man langsam in religiösen Wahn ab? Ich kennen niemanden mehr, der sich diesen Stress mit Downloadportalen und Filesharing antut. Die meisten haben mittlerweile ein Abo bei irgendeinem Streaminganbieter. Gehts also wieder nur darum, ein paar Teenager ohne Kohle abzuschrecken und für den Rest ihres Lebens als potenzielle Kunden der beteiligten Konzerne zu vergraulen?

Die Bundeslegierung Forum

Keine WhatsApp-Telefonate

Fritzboxen sicher betreiben: Auto-Update, Stealth Mode, WPA3 und vieles mehr, c’t 10/2021, S. 98

Sie erklären, dass man beim Gastzugang die Option „Internetanwendungen beschränken“ auswählen sollte. Leider ist diese Option nicht mehr zeitgemäß.

Ich war einst in einer kleinen Ferienwohnung, deren Internetzugang über den Fritzbox-Gastzugang zur Verfügung gestellt wurde. Wenn diese Option aktiviert ist, kann man leider nicht mehr via Whats­App telefonieren. Auch Dienste wie Jitsi & Co. dürften damit nicht mehr laufen. Ich musste mir damals mit einem VPN behelfen. Der Standarduser hat diese Möglichkeiten leider nicht und ärgert sich nur, dass es nicht funktioniert.

Ich habe es auch nochmals mit meiner Fritzbox verifiziert. Auch das von Ihrem Kollegen in c’t 9/2021 beschriebene WiFi-­Calling funktioniert damit leider nicht mehr. Daher rate ich davon ab, von der Option „Internetanwendungen beschränken“ Gebrauch zu machen.

Thorsten Schneider Mail

Provider-Fritzbox

Wer den Artikel liest und eine aktuelle Fritzbox von Vodafone betreibt, fühlt sich doch leicht veralbert. Mein Business-­Account mit Fritzbox 6591 Cable eiert immer noch mit Firmware 7.13 vor sich her (Firmware sei aktuell).

Die Vorzüge der Box mit den vielen neuen Features scheinen Vodafone recht kalt zu lassen. Von wegen Sicherheits­updates. Davon kann ich nur träumen. Dass man als Anwender von Firmware-­Updates ausgesperrt wird, obwohl ich bereits mehrfach nachgefragt habe, halte ich für unzumutbar.

Thomas Rudolphi Mail

Verhältnis von Aufwand und Nutzen

Vollautomatisch gärtnern mit dem FarmBot, c’t 9/2021, S. 120

Der Bot klingt interessant – ich muss aber auch ehrlich sagen, dass mir zumindest nach diesen beiden Artikeln der Aufwand in Verhältnis zum Nutzen nicht gerechtfertigt scheint. Für ungefähr 500 Euro pro Quadratmeter kann ich viel Gemüse im Bioladen kaufen. Oder selbst bei meinem Stundensatz von Hand jäten – selbst wenn ich den Platz für ein Hochbeet dieser Größe noch übrig hätte.

Was Euer Holz angeht: Douglasie ist okay und wenigstens fast überall einigermaßen billig zu bekommen. Robinie oder Eiche wäre besser (allerdings auch deutlich teurer).

Markus Imhof Mail

BIOS und PS/2

Tipps & Tricks, BIOS-Setup-Taste funktioniert nicht, c’t 9/2021, S. 170

Ich habe an meinem PC dasselbe Problem, aber eine ganz andere Lösung. Das BIOS reagiert auf die aktuelle USB-Tastatur nicht und die Entf-Taste wird nur von einer PS/2-Tastatur erkannt. Mit einem Adapter von USB auf PS/2 komme ich dann doch an die BIOS-Einstellungen. Es ist nicht immer die Software.

Peter Sodermanns Mail

Ergänzungen & Berichtigungen

c’t-WIMage: Österreich-Bug

Windows-Probleme lösen einfach per Mausklick, c’t 10/2021, S. 12

Wenn Windows mit der Spracheinstellung „Deutsch (Österreich)“ läuft, stürzte die neue Version von c’t-WIMage beim Sichern ab. Der Bug ist nun behoben, unter ct.de/wimage steht seit dem 29.4.2021 eine korrigierte Version zum Download bereit. Wer Windows in der Spracheinstellung „Deutsch (Deutschland)“ betreibt, war von dem Bug nicht betroffen.

Tooth statt Ray

Schattentrick, c’t 10/2021, S. 69

Der Adapter ist natürlich für Bluetooth-­Kopfhörer, nicht für Blu-ray-Kopfhörer.

Daten lokal gespeichert

Bosch Twinguard im Test, c’t 10/2021, S. 72

Für den Betrieb des Twinguard ist entgegen den Angaben im Test kein Nutzer­konto nötig; alle Daten werden lokal auf dem Controller gespeichert. Nur, wenn der Fernzugriff von unterwegs gewünscht ist (den muss der Nutzer ausdrücklich aktivieren), laufen Daten vom Controller zur App auf dem Smartphone – laut Hersteller Ende-zu-Ende-verschlüsselt.

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