c't 12/2021
S. 156
Praxis
Statusseiten für IT-Infrastruktur
Bild: Thorsten Hübner

Schöner scheitern

Statusseiten für IT-Infrastruktur mit cState generieren

Zum professionellen Betrieb von IT-Infrastruktur gehört auch der Umgang mit Fehlern. Weil Nutzer bei Problemen schnell nervös werden, sollte man sie zügig und transparent ­informieren. Mit der Software cState zeigen Sie übersichtlich, wo es gerade klemmt.

Von Jan Mahn

Kunden der Deutschen Bahn fühlen sich oft gleich doppeltem Ärger ausgesetzt: Erst kommt der Zug nicht oder zu spät, und dann sprechen automatische Lautsprecherdurchsagen und Apps schlicht von „Verzögerungen im Betriebsablauf“. So sieht eine professionelle Reaktion auf Störungen nicht aus. Kunden und Nutzer von Diensten erwarten heute – zu Recht – eine Erklärung des Problems, und viel Frust am Bahnsteig wäre vermieden, wenn zum Beispiel eine menschliche Stimme per Lautsprecher vermelden würde, dass Kriminelle soeben die Oberleitung gestohlen haben.

Aber nicht nur Bahnunternehmen, auch Betreiber von Websites und anderen IT-Dienstleistungen tun gut daran, ihren Nutzern eine Anlaufstelle bereitzustellen, bei der sie sich über Störungen informieren können. Einige der Großen machen vor, wie das aussehen kann. „Incident Management“ heißt diese Disziplin und informative Statusseiten sind ein Baustein. Über Probleme der IT-Infrastruktur offen zu sprechen ist heute keine Schande mehr – sie totzuschweigen schon eher. Unter der Adresse cloudflarestatus.com stellt zum Beispiel der DNS- und DDoS-Abwehr-Anbieter Cloudflare eine solche Übersicht über den Zustand seiner Systeme bereit. Für vernetzte Microsoft-Produkte wie Outlook.com, OneDrive und Skype gibt es admin.microsoft.com/servicestatus. Der Paketdienstleister DHL betreibt für Nutzer seiner APIs die Seite status.api.dhl.com, GitHub hat githubstatus.com.

Kommentare lesen (6 Beiträge)