c't 15/2021
S. 140
Praxis
4K, HDR, Kodi, LibreELEC, Raspberry Pi 4

Brillanter und bunter

4K-Filme in HDR auf dem Raspi 4 gucken

Die aktuelle Beta-Version des Open-Source-Mediacenters Kodi spielt Filme auf dem Raspi 4 nicht nur in 4K ab, sondern auch in HDR. Sogar 3D-Sound geht.

Von Dennis Schirrmacher

Das Mediacenter Kodi ist seit Erscheinen des Raspi 4 im Jahr 2019 kompatibel mit dem Einplatinencomputer. Filme liefen bereits in einer frühen Entwicklerversion mit 3840 × 2160 Bildpunkten. Blockbuster mit erhöhtem Kontrastverhältnis und erweitertem Farbumfang (High Dynamic Range, HDR) spielte der Raspi 4 trotz kompatibler HDMI-2.0-Ausgänge aber nur in SDR ab. Nun haben die Kodi-Entwickler nachgelegt und die HDR-Kompatibilität für das übliche Format HDR10 implementiert. Die dynamische HDR-Variante Dolby Vision wird nicht unterstützt. Besitzer älterer Raspi-Modelle kommen nicht in den Genuss ultrahochauflösender Bilder: Das Abspielen von 4K-Inhalten klappt ausschließlich mit dem Raspi 4.

Als Basis für Kodi auf einem Raspi dient die auf die Medienwiedergabe spezialisierte Linux-Distribution LibreELEC. Aktuell bringt sie aber nur ab der Beta-Version 10.0 BETA3 (siehe ct.de/y4kd) die passenden Videotreiber für die HDR-Wiedergabe mit. Doch keine Angst vor Abstürzen: In unseren Tests lief sowohl die Software als auch die Filmwiedergabe absolut stabil auf einem Raspi 4 mit 2 GByte RAM. Während des Abspielens eines mit HEVC/H.265 kodierten 4K-Films mit HDR im MKV-Container waren rund 30 Prozent des Arbeitsspeichers belegt. Demzufolge sollte Kodi auch problemlos auf einem Raspi 4 mit 1 GByte RAM laufen. Eine Limitierung weist die Beta aber noch auf: Derzeit klappt die 4K-Bildausgabe nur mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde. Das ist für Filme von Blu-ray Disc mit 23,976 Bildern pro Sekunde aber nicht weiter schlimm.

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