c't 19/2021
S. 174
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Chrome-Prozess läuft Amok

Vor kurzer Zeit drehte der Lüfter meines PCs immer wieder hoch, als Auslöser konnte ich über den Windows-Taskmanager einen Chrome-Prozess identifizieren. Ich habe jedoch meistens einige Dutzend Tabs offen – wie finde ich heraus, welcher Tab diese Last verursacht?

Chrome hat einen eigenen Task-Manager, den Sie im Browser über die Tastenkombination Umschalt+Esc aufrufen. Unter macOS wählen Sie stattdessen den Menüpunkt Fenster/Task-Manager.

Dort sortieren Sie die Liste nach der CPU-Last und schließen den amoklaufenden Prozess über „Prozess beenden“. Bei Bedarf können Sie sich dort auch andere Informationen zu den einzelnen Tabs anzeigen lassen, etwa wie lange diese schon laufen oder welcher wie viel Netzwerkverkehr verursacht. (ll@ct.de)

Chrome zeigt bei Bedarf an, wie viel Speicher und Rechenzeit einzelne Tabs benötigen.

Flugsimulator 2020 Update erzeugt Volllast

Wenn ich den Microsoft Flugsimulator 2020 starte und ein größeres Update laden muss, wird mein Rechner so laut, als würde ich das Spiel schon spielen. Da der Update-Prozess oft lange dauert, nervt mich das ziemlich. Gibt es Abhilfe?

Der Entwickler Asobo-Studios hat an dieser Stelle wirklich nicht sauber gearbeitet, denn die Ladebildschirme haben keine Bildratenbegrenzung. Selbst aktivierte vertikale Synchronisation und ein fps-Limit von 20 Bildern pro Sekunde im Spiel helfen nur bedingt. Auch wer im Marktplatz Add-ons herunterlädt oder aktualisiert, setzt die Grafikkarte wieder unter Volllast, da im Hintergrund offenbar bereits ein Teil der 3D-Welt berechnet wird.

Hier setzt dann auch die Lösung an. Öffnen Sie die Textdatei mit den Grafikeinstellungen, die Sie im Installationsverzeichnis des Flugsimulators unter dem Namen UserCfg.opt finden. Dort tragen Sie beim Wert für „Primary Scaling“ 0.1 ein, bei „VSync“ eine 1, sofern diese dort noch nicht steht, und speichern die Datei.

Beim Laden maßen wir dann statt 330 Watt für die eine GeForce RTX 3090 noch knapp 43 Watt. Auch die Leistungsaufnahme des Prozessors halbierte sich im Test von 35 auf 17 Watt. Stehen Marktplatz-Downloads etwa der World-Updates an, können Sie zusätzlich auch die Bildschirmauflösung verringern. Allein mit dem Primary Scaling reduziert sich die Grafikkartenleistungsaufnahme auf rund ein Viertel (ca. 85 Watt) an einem WQHD-Monitor. Zusätzlich können Sie in der Datei UserCfg.opt auch bei „FullScreenResolution“ einen niedrigen Wert wie 1280 720 oder 640 480 eintragen, damit sank im Test die Leistungsaufnahme der Grafikkarte auf nur noch knapp 30 Watt im Ladebildschirm und knapp über 40 Watt im Marktplatz.

Ist der Updateprozess abgeschlossen und Sie sind bereit für Ihren Flug, setzen Sie in den Grafikoptionen VSync, die Auflösung und den Punkt Render Scaling wieder auf den gewünschten Wert zurück – Standard ist 100. Dann sind auch etwaige flimmrige 3D-Hintergründe wieder so schick wie eh und je. (csp@ct.de)

Mit unserem Trick zähmen Sie die Grafikkarte bei FS2020-Update-Orgien.

HP-Drucker verweigert Fremdkartuschen

Ich habe für meinen HP LaserJet Pro MFP M281fdw günstige Tonerkartuschen eines Fremdanbieters gekauft, weil mir die originalen HP-Patronen einfach zu teuer sind. Plötzlich aber behauptet der Drucker, er hätte ein Materialproblem und er druckt nicht mehr.

HP hat in einer aktualisierten Firmware-Version die Nutzung von Patronen anderer Hersteller abgestellt. Die letzte Firmware für diesen Drucker, mit der Fremdpatronen noch funktionieren, stammt von Ende 2020. Wir können diese nicht zum Download anbieten, sie sollte sich jedoch über eine Suche nach HP_LaserJet_Pro_M280_M281_Printer_series_20200612.rfu finden lassen.

Überprüfen Sie zunächst, ob die Firmware-Einstellungen im Drucker passen. Gehen Sie auf dem Bedienfeld zu „Installation/Service/Aktualisierung LaserJet“ und wählen Sie dort „Aktualisierungen verwalten“. Stellen Sie sicher, dass die folgenden Einstellungen aktiv sind: Downgrade zulassen: ja; Automatisch prüfen: aus; Aufforderung zur Installation: immer auffordern; Updates zulassen: ja.

Den letzten Punkt sollten Sie nach der Installation der älteren Firmware umstellen, damit der Drucker nicht wieder eine Firmware installiert, die den Gebrauch anderer Patronen verbietet. Alternativ können Sie dem Drucker auch über ihren Router den Zugang ins Internet verbieten.

Sie benötigen nun die aktuelle IP-Adresse des Druckers, die Sie zum Beispiel über den Router oder das HP-Smart-Tool herausfinden. Tippen Sie diese Adresse in einen Browser und wechseln Sie zum Tab Netzwerk. Im Bereich Erweitert klicken Sie den Punkt FTP-Druck an.

Zum Upload der Firmware auf den Drucker benötigen Sie ein FTP-Programm, zur Not tut es auch das bei Windows mitgelieferte. Wechseln Sie dazu auf einer Kommandozeile in das Verzeichnis, in dem die heruntergeladene Firmware liegt. Öffnen Sie dann mittels ftp <IP-Adresse des Druckers> eine Verbindung zum LaserJet; bei der Abfrage nach Benutzername und Passwort können Sie einfach die Eingabetaste drücken. Stellen Sie über den Befehl bin die binäre Übertragung ein und laden Sie die Firmware mittels put HP_LaserJet_Pro_M280_M281_Printer_series_20200612.rfu in den Drucker hoch. Wenn in dem lokalen Download-Verzeichnis keine ähnlich lautende Datei liegt, genügt auch eine Verkürzung, etwa put HP*.*.

Nach dem Upload zeigt der Drucker auf seinem Display die Installation der Firmware an. Wenn Sie danach eine Tonerkartusche eines Fremdanbieters einbauen, meckert der Drucker zwar, dass es sich nicht um ein HP-Produkt handelt, nutzt diese jedoch einfach. (ll@ct.de)

Zum Upload einer Firmware vom PC auf den LaserJet muss der FTP-Druck eingeschaltet sein.

Fehlende Sprungmarke in Batch

Bei der Durchsicht eines von einem ehemaligen Kollegen geschriebenen Batch-Skripts ist mir die Zeile Goto :EOF aufgefallen. Eine Sprungmarke mit dem Namen :EOF ist im Skript aber nicht zu finden. Was mich noch mehr verblüfft hat: Trotzdem scheint das Skript klaglos zu funktionieren. Wie hat der Kollege das hinbekommen?

Die drei Buchstaben stehen für „End Of File“. Der Befehl Goto :EOF springt demzufolge ans Dateiende, und weil dort keine Befehlszeilen mehr stehen, endet die Abarbeitung des Skripts durch den Interpreter.

Sie können sich :EOF also wie eine unsichtbare Sprungmarke vorstellen, die als letzte Zeile in einem Batch-Skript steht.

Der Befehl funktioniert übrigens nur, wenn die Befehlserweiterungen aktiv sind. Das ist jedoch bei allen aktuellen Windows-Versionen standardmäßig der Fall. Zur Sicherheit können Sie die Erweiterungen in einem Batch-Skript mit dem Befehl setlocal enableextensions erzwingen.

Ebenfalls beenden können Sie ein Skript mit exit /b. (axv@ct.de)

Ryzen-Kombiprozessor taktet herunter

Ich habe einen Rechner mit einem Ryzen 5 3400G. Unter Dauerlast ist mir aufgefallen, dass die Taktfrequenz langsam sinkt, obwohl die Temperatur im grünen Bereich liegt. Drosselt meine CPU?

Vermutlich nicht. Was Sie festgestellt haben, sind die Auswirkungen des sogenannten Skin Temperature Aware Power Management (STAPM). Diese Funktion stammt ursprünglich von den Mobilprozessoren und erlaubt der CPU, kurzzeitig ihre TDP zu überschreiten. Dadurch wird die thermische Trägheit des Kühlsystems und des Notebookgehäuses ausgenutzt, um höhere Taktraten zu erreichen ähnlich wie bei Intels Turbo Boost.

Langfristig aber müssen die Ryzen-Kombiprozessoren der Serien Ryzen 3000G, 4000G und 5000G im Mittel ihre Thermal Design Power von 65 Watt einhalten, weshalb die CPU schrittweise ihre Taktfrequenz reduziert. Sie liegt bei ausreichender Kühlleistung dann aber immer noch über der Nominaltaktfrequenz. Erst nach längerem Leerlauf oder Teillast kann der Prozessor wieder höher takten.

STAPM ist bei den Kombiprozessoren aktiv, weil diese das gleiche Halbleiter-Die wie die Mobil-CPUs verwenden. Bei den Ryzen-Prozessoren ohne integrierte Grafik wie den Ryzen 5000X gibt es diese Funktion hingegen nicht. Sie dürfen ihre TDP dauerhaft um 35 Prozent überschreiten, sofern die CPU die übrigen Grenzwerte für Temperatur, Stromstärken et cetera einhält. (chh@ct.de)

Überschwemmungssicher parken

Angesichts der kürzlichen unwetterbedingten Überschwemmungen frage ich mich, wo in meiner Umgebung ich mein Auto wohl in Sicherheit bringen kann. Ich wohne allerdings in einer recht flachen Gegend, sodass Höhenunterschiede nicht so ins Auge fallen – schon wenige Meter können ja den Unterschied ausmachen. Wissen Sie Rat?

Recht übersichtlich beantwortet die Website topographic-map.com Ihre Frage. In der Liste der Karten wählen Sie einfach Deutschland oder Ihr Bundesland und zoomen sich dann an Ihren Wohnort heran. Die Website überzieht die Karte mit einer Farbmarkierung, die die geografische Höhe repräsentiert. Die Farbskala passt sich dabei an den höchsten und tiefsten Punkt des aktuellen Kartenausschnitts an, sodass Sie die Höhe sehr genau ablesen können. (hos@ct.de)

Die Website topographic-map.com zeigt Höhenunterschiede auf den Meter genau an.

MuFu Brother MFC-J4410DW startet nicht

Ich habe meinen Multifunktionsdrucker Brother MFC-J4410DW einige Monate im Schrank aufbewahrt und nun lässt er sich nicht mehr in Betrieb nehmen. Wenn ich ihn mit der Stromversorgung verbinde und einschalte, erscheint im Display ein Symbol von „Innobella“ und dann die Meldungen „Alle Funktionen werden deaktiviert“ und „Erst ausschalten, wenn Job beendet“; danach schaltet er sich ab. Gibt es da noch Abhilfe oder gehört er nun zum Alteisen?

Möglicherweise ist bei dem Gerät die Pufferbatterie leergelaufen, sodass es nun mit falschem Datum hochfährt und dann in eine Fehlersackgasse läuft. Man kann sich aber behelfen, indem man das Gerät während des Bootvorgangs zurücksetzt.

Trennen Sie es dafür zunächst für mindestens eine Minute vom Stromnetz. Wenn Sie es anschließend wieder an die Stromversorgung anschließen, warten Sie kurz, bis im Display das Innobella-Symbol erscheint und halten Sie dann die Einschalttaste so lange gedrückt, bis der Boot-Vorgang korrekt abläuft. Anschließend können Sie Datum und Uhrzeit neu setzen und der Drucker sollte wieder funktionieren. (dz@ct.de)

Offene Tabs im Browser durchschalten

Ich kenne die Direktanwahl von offenen Browsertabs per Strg+1 bis Strg+0, habe aber häufig weitaus mehr Tabs offen. Wie kann ich zum Beispiel zwischen Tab 20 und 21 hin und her wechseln, um etwa zwei Fotos zu vergleichen?

Unter Windows 10 können aktuelle Browser wie Chrome und Firefox und Edge das per Strg+Bild-rauf beziehungsweise Strg+Bild-runter. Alternativ funktioniert in Browsern auf Chromium-Basis auch Strg+Tab beziehungsweise Strg+Umschalt+Tab – in Firefox öffnet diese Kombination eine Leiste, in der man dann zu einem offenen Browsertab wechseln kann.

Unter aktuellem Ubuntu funktioniert die Kombination Strg+Bild-rauf/-runter mit Chrome und Firefox. Unter macOS mit Cmd anstelle von Strg zusätzlich auch mit dessen nativem Browser Safari. (csp@ct.de)