Krisenfest
Weiter gute Aussichten für IT-Profis am Jobmarkt
Viele Branchen stehen während der Coronapandemie vor enormen Herausforderungen. Der IT-Arbeitsmarkt scheint davon auf den ersten Blick nur wenig betroffen. Doch das trügt: In der Krise haben Bewerber andere Prioritäten bei der Jobwahl und Firmen suchen Mitarbeiter mit speziellen Fähigkeiten.
Laut Bitkom-ifo-Digitalindex sank die Stimmung in der Digitalbranche im November 2020 nur geringfügig: Der Index fiel von 16,0 Punkten im Oktober auf 12,9 Punkte. Dabei entwickelte sich die Einschätzung der Unternehmen zur Geschäftslage sogar leicht positiv und legte um 2,6 auf 20,9 Punkte zu. Jedoch bewerteten die Befragten die Geschäftserwartungen deutlich schlechter als im Vormonat: Der Teilindex fiel von 13,7 auf 5,2 Punkte.
Der Digitalindex (siehe ct.de/ymgu) soll das Geschäftsklima in der IT-Branche abbilden. Grundlage ist eine monatliche Konjunkturumfrage des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität München, besser bekannt unter dem Namen „ifo Institut“. Für den Index befragt das Institut ausgewählte Hersteller von IT- und Kommunikationstechnik, Unterhaltungselektronik, Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen, Telekommunikationsdienstleister sowie den ITK-Groß- und -Einzelhandel. Für die Beurteilung der Geschäftslage entscheiden sich die Befragten dabei zwischen den Statements „Wir beurteilen unsere derzeitige Geschäftslage als gut / befriedigend / schlecht“. Wichtig: Alle hier erwähnten Zahlen sowie die in den Grafiken dargestellten Daten wurden noch vor dem Beschluss zum harten Lockdown Mitte Dezember erhoben.
Beschäftigungserwartung gesunken
Nur wenige Befragte wollen aktuell weitere Mitarbeiter einstellen. Die Beschäftigungserwartung sank im November laut Bitkom-ifo-Digitalindex leicht, nämlich um 5,4 auf 17,4 Punkte. Anders als die Gesamtwirtschaft bewegte sich die Branche in den jüngsten ifo-Umfragen jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau: Das allgemeine ifo-Geschäftsklima Deutschland fiel im November unter null, und zwar um 3,8 auf −1,6 Punkte.
Ein ähnliches Bild zeichnet der „Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt“ der Bundesagentur für Arbeit vom November 2020 (siehe ct.de/ymgu). Rund 6000 Beschäftigte im Bereich „Information und Kommunikation“ wechselten demnach von April bis November 2020 von einer Anstellung in die Arbeitslosigkeit. Auch der IT-Jobmarkt ist also nicht ganz unberührt geblieben von der durch Corona ausgelösten wirtschaftlichen Krise – allerdings waren andere Wirtschaftszweige bisher wesentlich stärker betroffen, wie die Grafik auf Seite 114 oben zeigt.