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Spurensicherer des CO₂-Fingerabdrucks

Klaus Hasselmann belegte schon in den 80er-Jahren wissenschaftlich, in welchem Umfang der Mensch den Klimawandel verantwortet. Am 10. Dezember erhält er dafür den Nobelpreis für Physik.

Der designierte Nobelpreisträger Klaus Hasselmann besucht das Max-Planck-Institut für Meteorologie, wo er in den 80er- und 90er-Jahren entdeckte, wie menschenverursachtes CO₂ zur globalen Erwärmung beiträgt.

Bild: Daniel Reinhardt / dpa

Ist es nur Wetter oder schon Klimawandel? Mit statistischen Methoden und den stärksten Supercomputern seiner Zeit entlarvte Klaus Hasselmann die langfristigen Folgen des menschengemachten Kohlendioxidausstoßes. Zuvor hatte er mathematische Werkzeuge entwickelt, um die steigende CO₂-Konzentration und ihren Effekt einer Erderwärmung in den beobachteten Wetterschwankungen nachzuweisen.

Als Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie (MPI-M) verantwortete Hasselmann 1987 den Aufbau des Deutschen Klimarechenzentrums in Hamburg, das er neben dem MPI-M bis 1999 als wissenschaftlicher Geschäftsführer leitete. Auf den dortigen Supercomputern berechnete er als Erster ein dreidimensional gekoppeltes Atmosphären-Ozeanmodell. Damit gelang es ihm, langfristige Ozeanströmungen einzubeziehen und den Klimawandel mit seinen regionalen Auswirkungen für die folgenden Jahrzehnte zu simulieren. 1992 lenkte er den Blick auf den „Fingerabdruck“ des CO₂ im Rauschen der vielfältigen Wetterdaten. Der griffige Ausdruck offenbarte vielen Menschen schon vor der UN-Klimakonferenz 1995 in Berlin CO₂ als Hauptschuldigen für den bereits messbaren Treibhauseffekt.