c't 26/2021
S. 100
Test & Beratung
Tintentank-Mufus

Drucken ohne Tintenstress

Kompakte Tintentank-Mufus fürs Homeoffice und die Familie

Tintendrucker mit nachfüllbaren Tanks sind mit extrem niedrigen Tintenkosten ideal für Vieldrucker. Sie kosten zwar drei- bis viermal so viel wie Drucker mit Patronen, dafür liegt Tinte für satte 6000 bis 18.000 Seiten bei. Unser Test zeigt aber Unterschiede bei Druckqualität, Ausstattung und Bedienung.

Von Rudolf Opitz

Multifunktionsdrucker mit fest eingebauten Tintentanks zum günstigen Nachfüllen aus der Flasche haben nicht erst seit dem Homeoffice-Boom Hochkonjunktur. Da ihre Tintenkosten pro Farbseite höchstens ein Zehntel der von Patronendruckern betragen, druckt es sich mit ihnen viel entspannter: Der innere Geizhals, der sonst misstrauisch jede Seite beäugt, die die Kinder für die Hausaufgaben drucken, gibt Ruhe und lächelt sogar. Tinte ist noch genug im Tank, da zählen die zusätzlichen Seiten nicht weiter. Ein Tintennachkauf fällt nur alle paar Jahre an und in der Zeit hat man Müll in Form Dutzender leerer Tintenpatronen vermieden.

Drei der vier großen Hersteller, die noch Tintendrucker für den Heimbedarf anbieten, haben inzwischen Tintentankmodelle im Portfolio. Wie haben von jedem ein aktuelles Multifunktionsgerät in unser Testlabor geholt: Canon Pixma G6050, Epson EcoTank ET-3850 und HP Smart Tank 7305. Alle drei Drucker gehören zu den 3-in-1-Modellen, die drucken, scannen und kopieren. Wer auch faxen will, greift zu den Geräten der Serien mit den höheren Modellnummern: Canon G7050, Epson ET-4850 und HP 7605. Auch wenn unseren Testgeräten die Faxfunktion fehlt, haben die Drucker von Epson und HP Vorlageneinzüge auf der Scannerklappe; die sind zum Kopieren und Scannen mehrerer Einzelseiten in einem Rutsch praktisch. Bei Canon gibt es einen Einzug erst am G7050. Das HP-Modell Smart Tank 7605 soll erst Anfang 2022 in den Handel kommen.

Ausstattungskontrolle

Alle drei Drucker im Test brauchen wenig Stellfläche – ideal für Kleinstbüros und die EDV-Ecke im Haushalt. Allerdings fällt damit auch Komfort weg: So haben die Geräte von Epson und HP nur je eine Papierkassette für 250 Blatt Normalpapier. Lediglich der Canon G6050 nimmt Papier nicht nur aus seinem frontalen Fach, sondern wahlweise aus dem hinteren Multifunktionseinzug, der Fotopapier, Umschläge oder weitere 100 Blatt Normalpapier enthalten kann. Bei den anderen Kandidaten muss man etwa zum Umschlagbeschriften erst das Normalpapier aus dem einzigen Fach räumen.

Für die Verbindung zu einem Computer steht die obligatorische USB-Schnittstelle bereit, für Kontakt zu mehreren Rechnern im Heimnetz haben alle Testgeräte einen Ethernet-Port und WLAN. Der HP Smart Tank funkt außer im 2,4-GHz- auch im 5-GHz-Band. Im Test funktionierte Drucken und Scannen mit allen drei Geräten unter Linux Mint ohne Probleme und zusätzliche Treiber.

Um von Smartphones zu drucken, die keinen Zugang zum WLAN-Netzwerk haben, spannen die drei Drucker ein eigenes Funknetz auf (Wi-Fi Direct), an dem sich das Mobilgerät anmeldet. Beim Epson EcoTank muss die Funktion erst im Web-Frontend eingeschaltet werden – in Büros mit Publikumsverkehr gilt Wi-Fi Direct als Sicherheitsrisiko. Schnittstellen wie USB-Host oder SD-Card-Slots zum direkten Drucken von Speichersticks oder Karten hat keines der Geräte.

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