c't 4/2021
S. 172
Tipps & Tricks

Tipps & Tricks

Sie fragen – wir antworten!

Fragen richten Sie bitte an

Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Windows 10: Schnellstart deaktivieren

Sie beschrieben in c’t 9/2019 ab Seite 20, wie man Linux-Distributionen parallel neben Windows installiert und dass man währenddessen sicherheitshalber unter Windows den Schnellstart deaktiviert. Im betreffenden Optionsfenster finde ich jedoch gar keine Option „Schnellstart aktivieren“, um sie auszuschalten.

Als „Schnellstart“ bezeichnet Windows Folgendes: Es beendet beim Herunterfahren zwar alle Anwendungen, legt sich selbst aber nur schlafen. So braucht es beim nächsten Einschalten des PCs nur aufzuwachen und startet somit spürbar schneller. Der Schnellstart ist also eine Variante des Ruhezustands (Hibernate). Und wie beim echten Ruhezustand, bei dem auch die Anwendungen schlafen, sollte der PC beim Aufwachen in genau demselben Zustand sein wie beim Einschlafen. Denn sonst droht Datenverlust, weil das aufwachende Betriebssystem damit rechnet, dass sich an den eingebundenen Dateisystemen nichts geändert hat. Genau das kann aber passieren, wenn Sie zwischenzeitlich ein parallel installiertes Betriebssystem starten, daher unsere Empfehlung zum Deaktivieren des Schnellstarts.

Dass das bei Ihnen nicht geht, liegt vermutlich daran, dass der Ruhezustand bereits vollständig deaktiviert ist. Ohne die Ruhezustandsfunktion gibt es nämlich auch keinen Schnellstart. Ärgerlicher­weise zeigt Windows in diesem Fall die Schnellstart-Optionen unter „Energie­optionen/zusätzliche Energieeinstellungen/Auswählen, was beim Drücken von Netzschaltern passieren soll“ und nach Klick auf „Einige Einstellungen sind momentan nicht verfügbar“ gar nicht erst an. Den aktuellen Status von Ruhezustand und Schnellstart können Sie in einer Eingabeaufforderung nachprüfen, und zwar mit dem Befehl powercfg /a. In Ihrem konkreten Fall gibt es für Sie nichts zu tun: Ohne Schalter ist der Schnellstart ohnehin bereits deaktiviert. Falls Sie sich umentscheiden: Den Ruhezustand können Sie ebenfalls in einer Eingabeaufforderung (die dann aber Admin-Rechte braucht) mit powercfg /h on sowie powercfg /h off ein- und ausschalten. (axv@ct.de)

Die Schnellstart-­Option steht in den Energie­einstellungen von Windows 10 nur dann zur Ver­fügung, wenn der Ruhezustand ­aktiviert ist. Ist er das nicht, ist der Schnellstart ­automatisch ab­geschaltet.

Fernseher ohne Kopfhöreranschluss

Ich habe für meinen Vater einen neuen Fernseher gekauft. Dummerweise hat das TV keine analogen Audioanschlüsse mehr. Mein Vater möchte aber gern seinen vorhandenen Kopfhörer mit Klinkenstecker weiter nutzen. Gibt es dafür Adapter?

Ja, Sie brauchen dafür einen aktiven Adapter mit Soundchip und Digital-­Analog-Wandler. Für aktuelle Android-­TVs können Sie einen kleinen USB-Adapter mit eingebauter Soundkarte nutzen. Wir haben das exemplarisch an einem Sony-TV mit Android Version 9, einem Sharkoon Gaming DAC Pro S V2 und einer externen Soundkarte von CSL ausprobiert: Sobald wir die Adapter in den USB-Port des Fernsehers steckten, wurde der Ton an dem dort angeschlossenen Kopfhörer ausgegeben.

Der Sharkoon Gaming DAC Pro S V2 besitzt eine vierpolige TRRS-Klinkenbuchse (Tip, Ring, Ring, Sleeve) und kostet etwa 30 Euro. Bei TRRS ist die Spitze (Tip) für den linken und die daran angrenzende Fläche (Ring) für den rechten Audiokanal zuständig. Der folgende Bereich (Ring) übermittelt die Mikrofonsignale, der Schaft (Sleeve) dient als Masse. Ein dreipoliger Klinkenstecker von Kopfhörern ohne Mikro funktioniert ebenfalls in der Adapter-Buchse.

Die externe Soundkarte von CSL haben wir stellvertretend für günstige Soundkarten-USB-Adapter unter 15 Euro ausprobiert. Daran lassen sich PC-Headsets mit getrennt geführten TRS-Klinkensteckern für Kopfhörer und Mikrofon anschließen. An Fernsehern mit anderen Betriebssystemen als Android (Samsung Tizen, LG WebOS, Panasonic My Home Screen, Grundig Fire TV) wurden unsere beiden Adapter nicht erkannt.

Der Audioadapter Gaming DAC Pro S V2 von Sharkoon (links) bereitet Audio- und Mikrofonsignale für Kopfhörer mit TRSS-Klinke auf. Die CSL-Soundkarte rechts oben im Bild separiert Kopfhörer und Mikrofon, sodass man Headsets mit zwei Klinkensteckern ans TV schließen kann.

Sofern das TV einen optischen Digitalausgang (SPDIF) oder einen elektrischen Koaxialanschluss (Cinch) für Digitalaudio hat, können Sie stattdessen kleine Audio-Adapter nutzen, wie wir sie in c’t 10/2018, S. 54 getestet haben. Diese setzen das digitale Audiosignal in ein analoges um und führen es einem Klinken- oder Cinch-Anschluss zu.

Wenn das TV per HDMI-Rückkanal (HDMI-ARC) mit einem externen Receiver verbunden ist, könnten Sie den Kopfhörer möglicherweise auch dort anschließen. Für TVs ganz ohne Audioausgänge müssten Sie auf Bluetooth umsteigen, um einen Kopfhörer direkt mit dem TV zu verbinden. Wer noch keinen Kopfhörer besitzt, sollte diese einfachste Variante bevorzugen. (uk@ct.de)

Docker-Compose oder Docker-Compose-CLI?

Ich habe nach Docker-Compose bei GitHub gesucht und bin verwirrt, weil ich zwei Repositorys gefunden habe: github.com/docker/compose und github.com/docker/compose-cli. Beide werden aktiv gepflegt und haben unterschiedliche Versionsstände. Welches ist jetzt das richtige Repository und soll eins das andere irgendwann ersetzen?

Bei den beiden Repositorys handelt es sich um zwei verschiedene Projekte. Das Repository docker/compose enthält das Kommandzozeilenwerkzeug für Container-Zusammenstellungen, das Sie vermutlich gesucht haben. Die aktuelle Version ist 1.27.4. Bei docker/compose-cli handelt es sich um einen Adapter, um Compose-Zusammenstellungen direkt bei den Cloud-Anbietern AWS und Azure zu starten. Die Zielgruppe dafür ist deutlich kleiner. (jam@ct.de)

Code für chipTAN lässt sich nicht mehr auslesen

Mit meinem MacBook Pro 16" lässt sich seit dem Upgrade auf macOS Big Sur (Version 11.0.1 und folgende) beim Onlinebanking der optische „Flicker“-Code für das chipTAN-Verfahren nicht mehr auslesen. Nachdem der Generator den „Anfang“ gefunden hat, erfolgt keine Übertragung mehr. Ich verwende als Lesegerät einen Kobil TAN Optimus comfort v1.4., ein Standardgerät, das viele Banken und Sparkassen verkaufen. An einem älteren MacBook und diversen Windows-PC funktioniert es mit diesem Generator. Woran liegt das und was kann ich tun?

Möglicherweise hilft es, wenn Sie die Bildschirm-Wiederholfrequenz auf Ihrem MacBook ändern. In einem uns bekannten Fall funktionierte es wieder, nachdem der Nutzer diese von 60 auf 50 Hertz reduziert hatte. Rufen Sie dazu die Systemeinstellungen auf und klicken auf „Monitore“. Im entsprechenden Menü können Sie unten die „Wiederholrate“ anpassen, wenn Sie „Skaliert“ mit der richigen Auflösung auswählen und den Haken bei „Modi für niedrige Auflösungen anzeigen“ setzen. Ob die Ursache beim Generator, dem Betriebssystem (oder beiden) liegt, konnten wir nicht klären. (mon@ct.de)

Funktioniert der optische TAN-­Generator mit Ihrem Mac nicht, versuchen Sie, in den Systemeinstellungen unter „Monitore“ die Wiederhol­frequenz des Bildschirms zu ändern.

Hyper-V und Sound

Ich möchte unter Windows 10 mit dem bordeigenen Hyper-V eine virtuelle Maschine betreiben, die auch Sound ausgeben soll. Einer meiner Kollegen meinte jedoch, das sei nicht möglich, denn bei ihm hätte eine Hyper-V-VM noch nie Töne von sich gegeben.

Eine Hyper-V-VM kann durchaus Sound ausgeben, doch nur dann, wenn Sie die richtige Anzeigekonfiguration verwenden. Der Hyper-V-Manager kann sich auf zwei Arten mit einer VM verbinden: als „Einfache Sitzung“ (Standard) sowie als „Erweiterte Sitzung“. Bei der zweiten Art greifen Sie auf die VM per Remote Desktop Protocol (RDP) zu, was optisch im ersten Moment keinen Unterschied ausmacht (abgesehen von der Auflösung), aber einige Vorteile hat. Denn nur per RDP kann die VM Sound ausgeben.

Zudem können Sie dann die Zwischenablage zum Datenaustausch zwischen Wirt und VM per Copy & Paste und Drag & Drop nutzen, auf dem Standarddrucker des Wirts drucken, und die VM kann sich über mehrere Monitore erstrecken. Bei einer einfachen Sitzung hingegen können Sie nur reinen Text vom Wirt in die VM übertragen („Zwischenablage“ in der Menüleiste), Sound und Drucker stehen nicht zur Verfügung und die VM erscheint nur auf einem Monitor.

Bei einer erweiterten Sitzung läuft in der VM ein RDP-Server, auf den der Wirt als Client zugreift. Der Haken: Nicht jedes Betriebssystem bringt den nötigen RDP-­Server mit. Den Home-Editionen von Windows beispielsweise fehlt er, sodass Sie auf eine in einer Hyper-V-VM laufende Home-Edition nur mit einer einfachen Sitzung zugreifen können und auf Sound verzichten müssen. Bei Pro, Enterprise und so weiter ist der RDP-Server hingegen an Bord, das gilt auch für viele Linux-Distributionen wie Ubuntu. Eine Einführung in Hyper-V finden Sie in c’t 4/2020 auf Seite 140. (axv@ct.de)

E-Perso unter Android und iOS

Kann ich die eID des neuen E-Perso mit jedem Smartphone auslesen? NFC sollte doch inzwischen überall eingebaut sein?

Leider reicht es nicht, dass das Smartphone einen NFC-Reader hat, sondern der muss die „Extended Length“-­Kommunikation unterstützen und per Firmware dafür freigeschaltet sein. Zudem muss iOS 13.2, Android 5 oder neuer installiert sein. Der Hersteller Governikus der Auslese-App AusweisApp2 pflegt eine ­ausführliche Liste der kompatiblen ­Smartphones unter ausweisapp.bund.de/mobile-geraete.

Demnach funktionieren zwar die meisten Smartphones ab etwa 2017, aber nicht alle. So scheitert beispielsweise das 2018 erschienene Nokia 7.1 an der Firmware-Freigabe, was der Hersteller wohl per Update lösen könnte – wie laut Supportforum beim Nokia 7.2 geschehen. Nicht unterstützt sind 2016er-Modelle wie das Motorola G4 Plus oder OnePlus 3; hingegen klappt das Auslesen auf einigen älteren Modellen, beispielsweise dem Samsung Galaxy S5 von 2014. Bei Google ging es 2016 mit dem Pixel los. Bei Apple ist ein iPhone 7 oder neuer nötig, wobei die iPhones 7 und 12 mindestens iOS 14.2 benötigen.

Zum Auslesen der eID muss die AusweisApp2 von Governikus installiert sein. Sie ist im Apple-, im Google- und im Huawei-Store vertreten – aber auch Custom-­ROM-freundlich im F-Droid-Store. Zudem veröffentlicht Hersteller Governikus die aktuellen APKs und den Quellcode auf GitHub (siehe ct.de/ywgy).

Auch mit einem kompatiblen Smartphone klappt das Auslesen nicht immer, denn das Handy muss den Ausweischip während des Vorgangs induktiv mit Strom versorgen. Reicht die Feldstärke nicht aus, bricht die Verbindung ab. Governikus empfiehlt, das Handy aus einer eventuell vorhandenen Schutzhülle zu nehmen, den Ausweis genau unter der NFC-Antenne zu platzieren und nicht zu bewegen. Weitere Informationen zu Anwendungen der eID und des E-Perso finden Sie in c’t 4/2020 auf Seite 50. (jow@ct.de)

Kompatible Smartphones, AusweisApp2: ct.de/ywgy

Wenn die AusweisApp2 beim aufgelegten E-Perso nicht weiter kommt, hat das Smartphone möglicherweise einen nicht ausreichenden oder gar keinen NFC-Chip.

c’t-Notfall-Windows: Auto­runs und Parallelinstallation

Im Rahmen der Vorstellung der aktuellen Version des Notfall-Windows haben wir in c’t 26/2020 ab Seite 22 erklärt, wie Sie mit Autoruns einen Virenschnelltest vornehmen. Sollten auf den internen Datenträgern des PCs jedoch zwei Windows-­Installationen vorhanden sein, gibt es dabei etwas zu beachten. Sofern das Setup der zweiten Installation von einem externen Bootmedium gestartet wurde, halten anschließend beide Installationen C: für das Laufwerk, auf dem sie liegen, obwohl es in Wirklichkeit unterschiedliche Partitionen sind. Das macht nichts, weil jede Installation ihre Laufwerksbuchstaben selbst verwaltet und nicht mitbekommt, welche Buchstaben eine andere Installation verwendet (weitere Infos zu Laufwerksbuchstaben finden Sie in c’t 7/2019, S. 134).

Auch das Notfall-Windows verwaltet die Buchstaben selbst. Beim Hochfahren bindet es die zuerst gefundene Installation als C: ein und die zweite beispielsweise als D:. Wenn Sie nun mit Autoruns die D:-Installation untersuchen, können Sie zwar wie seinerzeit beschrieben D:\Windows und D:\Users\<Kontoname> auswählen, doch die Autostarts werden in diesem Fall trotzdem oft direkt auf C: verweisen. Dort befinden sich in diesem Moment aber eben nicht die Dateien der D:-Installation, sondern die der anderen. Autoruns prüft in diesem Moment also Autostarts der falschen Installation. Wenn es dabei Viren findet, sind die auch wirklich da, nur eben auf C: und nicht auf D:. Und wie es auf D: aussieht, wissen Sie nicht, weil es ja gar nicht untersucht wurde.

Abhilfe in diesem Spezialfall: Passen Sie vor der Autoruns-Analyse den Laufwerksbuchstaben der zweiten Installation an. Das gelingt in der Datenträgerverwaltung, die Sie im Startmenü unter Computerverwaltung finden. Klicken in der unteren Fensterhälfte im Kontextmenü von Laufwerk C: auf „Laufwerksbuchstaben- und Pfade ändern ...“ und wählen Sie einen beliebigen freien Buchstaben. Anschließend ändern Sie auf dem gleichen Wege den Buchstaben von D: auf C:. Beachten Sie, dass diese Änderung beim nächsten Start des Notfallsystems und einer weiteren Analyse mit Autoruns erneut fällig ist, weil die Änderung nicht gespeichert wird. Eine Einführung in die Datenträgerverwaltung finden Sie in c’t 2/2018 auf Seite 154. (axv@ct.de)

CPU-Slot streikt bei Folding@Home

Seit Kurzem rechnet der CPU-Slot meines Folding-Systems nicht mehr, obwohl eine Work Unit vorhanden ist. Die Anzeige in FAHControl springt immer kurz von Hellblau (Ready) auf Grün (Running) und zurück. Im Log erscheint passend dazu wiederholt eine Variation der gleichen Fehlermeldung „FahCore returned: INTERRUPTED (102 = 0x66)“. Ich habe nichts an meinem System geändert; zuvor lief es problemlos durch. Die GPU-Slots sind nicht betroffen.

Wir sind nicht sicher, was der Auslöser ist, aber das Problem lässt sich schnell beheben: Sie müssen nur den CPU-Slot per FAHControl löschen und diese Änderung speichern, kurz warten und dann den Slot neu anlegen. Bei uns lud der FAH-Client anschließend eine neue Work Unit herunter und rechnete ohne weitere Störung los. (bkr@ct.de)

DISM-Tipparbeit sparen

Um sicherzustellen, dass ich beim Eintippen von DISM-Befehlen auch wirklich die aktuelle Version nutze, die im Windows-Ordner unter System32 liegt, tippe ich bei DISM-Befehlen vorsichtshalber nicht nur dism /get-imageinfo [...] ein, sondern c:\windows\system32\dism.exe /get-imageinfo [...]. Das nervt auf Dauer. Geht es nicht kürzer?

Klar. Nutzer der Eingabeaufforderung geben den Befehl doskey ds=%windir%\system32\dism.exe $* ein, das Pendant für die PowerShell lautet Set-Alias ds $env:windir\System32\dism.exe. Anschließend reicht es aus, bloß noch ds /get-imageinfo [...] einzutippen. Weitere Infos zu Doskey für die Eingabeaufforderung finden Sie in c’t 18/2020 ab Seite 136, zu Aliasen für die PowerShell in c’t 9/2018 auf Seite 168. (axv@ct.de)