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Sonys Videostreamingdienst für Bravia-TVs

Wer künftig einen Fernseher der Bravia-Reihe von Sony kauft, erhält Zugriff auf einen speziellen Videostreamingdienst, der alle bisherigen öffentlichen Angebote technisch in den Schatten stellen soll.

Schon der Name des neuen Dienstes macht klar, dass er sich an Nutzer von Bravia-TVs richtet.

Bild: Sony

Geliefert werden die Inhalte über Sonys „Bravia Core“ genannten neuen Videostreamingdienst „im besten verfügbaren Format“. In der Praxis bedeutet dies, dass man Videos bis zur Auflösung 4K und im Format „IMAX Enhanced“ (mit Rauschfilter und DTS-Ton) bekommt. Vor allem aber setzt Sony auf enorm hohe Datenraten: Während das Maximum bei vielen Diensten bislang unter 20 MBit/s bleibt, soll Bravia Core mit Datenraten zwischen 30 und 80 MBit/s arbeiten und dadurch bessere Bild- und Tonqualität bieten.

Käufer der kommenden Bravia-TV-Modelle Z9J, A90J, A80J, A83J, A84J, X95J, X90J, X92J, X93J und X94J erhalten fünf oder zehn Filme und bekommen zwölf beziehungsweise 24 Monate lang Zugriff auf einen Abobereich des Dienstes. Transaktionen darüber hinaus scheinen nicht möglich zu sein. Das erinnert daran, wie Samsung 2014 eine 500-GByte-Festplatte als „UHD Video Pack“ mit Inhalten in ultrahoher Auflösung zu seinen 4K-TVs anbot. Doch damals war das Thema noch ganz am Anfang; mittlerweile sind rund 2000 Filme, Serienstaffeln und Dokumentationen in 4K verfügbar.

Logisch wäre gewesen, wenn Sony für die 8K-TVs der Aktion ebenfalls passende Inhalte angekündigt hätte. Dies ist bislang jedoch nicht geschehen. Hinweise darauf, dass über Bravia Core zumindest auf längere Sicht auch 8K-Videos verfügbar sein könnten, geben Berichte, wonach Sony bei dem Dienst künftig den Codec AV1 einsetzen will. Der ist wesentlich effizienter als das heute genutzte HEVC und bietet sich daher auch für Streaming in 8K an.

Denkbar ist auch, dass Sony Pictures Bravia Core als Testballon für einen möglichen eigenen, allgemein zugänglichen Abo-Videostreamingdienst betrachtet. Mit einem solchen kann das Studio im Unterschied zu Disney (inklusive dem ehemaligen 20th Century Fox), Universal und Warner bislang nämlich noch nicht aufwarten. In der Konsequenz verkaufte das Studio seinen ursprünglich fürs Kino produzierten Film „Greyhound“ wegen der Coronakrise an Apple TV+. So oder so scheint Bravia Core ein Verfallsdatum zu haben: Sony weist bereits darauf hin, dass sich die Filme nur bis zum 23. Februar 2026 anschauen lassen. (nij@ct.de)